Bern. . Die Polizei im schweizerischen Bern hat einen mutmaßlichen Helfer der deutschen Rechts-Terror-Gruppe NSU festgenommen. Ein Specher der Kanonspolizei Bern bestätigte entsprechende örtliche Medienberichte. Offenbar kam eine der Tatwaffen der NSU aus der Schweiz.

Nach den bisherigen Erkenntnissen soll die Zwickauer Neonazi-Zelle offenbar eine ihrer Tatwaffen aus der Schweiz erhalten haben. Die Polizei verhaftete am vergangenen Dienstag einen im Berner Oberland wohnenden Mann, von dem eine Pistole vom Typ "Ceska" stammen soll, die in der ausgebrannten Wohnung der rechtsextremen Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in Zwickau gefunden wurde. Das zuständige Gericht bestätigte am Freitag die Untersuchungshaft, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Bern erklärte. Die Zürcher Zeitung "Tags-Anzeiger" berichtete, der Mann sei am Dienstagabend auf dem Flughafen Zürich bei seiner Rückkehr von einer Auslandsreise festgenommen worden.

Es gebe bisher keine Hinweise, dass der Mann Verbindungen zu rechtextremen Kreisen habe, teilte die Polizei weiter mit. Der genaue Weg, den die Waffe genommen habe, müsse nun überprüft werden. Es gebe verschiedene Aussagen, ergänzte der Sprecher.

Die Waffe war Teil einer Lieferung von insgesamt 27 Pistolen, die an einen Waffenhändler im schweizerischen Solothurn gegangen war. Nach Angaben der Polizei wurden drei Waffen wieder ins Ausland verkauft. Von den verbliebenen 24 Exemplaren habe bei 16 der Verkaufsweg nachvollzogen werden können. Am 20. Januar hatte die Berner Polizei im Zusammenhang mit der Waffe eine Person wegen Unterstützung einer kriminellen Organisation festgenommen. Sie war dann aber nach zwei Tagen wieder freigelassen worden. (dapd/rtr)