Düsseldorf. . Inklusion, der gemeinsame Unterricht behinderter und nicht behinderter Kinder, muss auch an deutschen Schulen Alltag werden. Eine Ausgrenzung von Schülerinnen und Schülern aus körperlichen, geistigen oder psychischen Gründen aus den Regelschulen ist nicht zulässig, besagt die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Doch in NRW geht der Streit über die Umsetzung weiter.

Das angestrebte Bündnis von SPD, CDU und Grünen über eine Inklusion von Kindern mit Behinderung an Regelschulen steht auf der Kippe. Die CDU fordert den Erhalt von Förderschulen für Lernbehinderte und vermisst Garantien für zusätzliche Lehrkräfte in Inklusions­schulen.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) will „Doppelstrukturen“ von Förder- und Regelschulen langfristig schrittweise abbauen.

Einig sind sich Rot-Grün und CDU, dass der Elternwunsch entscheidend sein soll. Die CDU fordert aber ­Garantien, dass die Förderschulen in NRW nicht schrittweise aufgelöst werden. „Wir lehnen feste Fristen zur Auf­lösung ab“, sagte CDU-Schulexperte Klaus Kaiser.

Derzeit gibt es in NRW 724 ­Förderschulen mit 20 000 Lehrkräften und 105 000 Schülern. Nach dem Willen von SPD und Grünen sollen Schulträger „Vorreiterschulen“ auswählen, in denen behinderte und nicht-behinderte Kinder zusammen unterrichtet werden. Grundsätzlich soll jedes Kind mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf den Anspruch auf den Besuch einer Regelschule in zumut­barer Entfernung haben.