München. Als CSU-Rebellin wurde Gabriele Pauli vor rund fünf Jahren bundesweit bekannt - jetzt sucht die mittlerweile fraktionslose Landtagsabgeordnete in Bayern womöglich Anschluss an die FDP. Pauli wurde einem Medienbericht zufolge mehrfach auf Parteiveranstaltungen der Liberalen gesichtet.
Die einstige CSU-Rebellin und mittlerweile
fraktionslose Abgeordnete Gabriele Pauli sucht
offenbar Anschluss an die FDP. Sie sei mehrmals auf Parteiveranstaltungen
gesichtet worden, etwa auf dem Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart,
berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe). Eine konkrete Absicht,
in die Partei einzutreten, ließ sie aber noch nicht erkennen: Die FDP
konzentriere sich zu sehr auf bestimmte Wählergruppen und zeige zu wenig
"kritische Distanz" zum Koalitionspartner CSU, monierte Pauli.
Bei den Liberalen hält sich die Begeisterung in Grenzen.
Fraktionschef Thomas Hacker sagte der "SZ", Pauli
sei zuletzt durch irritierende Vorschläge und nicht mit liberaler Programmatik
aufgefallen. Der mittelfränkische FDP-Vorsitzende Jörg Rohde sagte: "Im Moment
wäre sie mehr schädlich als nützlich."
Pauli, damals Landrätin in Fürth, hatte im Herbst 2006 den damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber öffentlich aufgefordert, nicht mehr zu kandidieren. Nach massivem Zwist innerhalb der CSU schloss sie sich den Freien Wählern in Bayern an, die sie jedoch im Mai 2010 aus der Partei warfen. Seitdem sitzt Pauli fraktionslos im bayerischen Landtag - und sieht sich selbst als "Querdenkerin". Kürzlich hatte sie angekündigt ein Buch über ihren Abschied von der CSU und den Sturz von Edmund Stoiber schreiben zu wollen. (dapd)