Berlin. Gregor Gysi möchte bei der nächsten Bundestagswahl wieder Spitzenkandidat der Linken werden. Das verkündete er in einem Interview. Aus dem Streit um die Parteiführung will Gregor Gysi sich heraushalten - die Doppelspitze aus Mann und Frau aus Ost und West hält er aber für sinnvoll.
Linken-Fraktionschef Gregor Gysi will bei der
Bundestagswahl 2013 erneut als Spitzenkandidat seiner Partei antreten. Er wolle
"für die Linke als Spitzenkandidat um ein möglichst gutes Ergebnis kämpfen",
sagte Gysi in einem am Dienstag veröffentlichten
Interview mit der Zeitschrift "SUPERillu". Er wolle dabei "noch einmal volle
Kante geben".
Gysi kann sich nach eigenen Angaben
vorstellen, gemeinsam mit dem früheren Parteichef Oskar Lafontaine als
Spitzenkandidaten-Duo anzutreten. "Ich nehme an, Oskar ist dazu auch bereit",
sagte Gysi. Lafontaine und Gysi waren bereits 2009 als Spitzenkandidaten
angetreten.
Gysi hält Doppelspitze in Parteiführung für sinnvoll
Aus der derzeitigen Kandidatenfindung für den Parteivorsitz will sich
Gysi "weitestgehend" heraushalten. Das Prinzip der
Doppelspitze Mann/Frau und Ost/West halte er für sinnvoll. "In der Führung muss
man den unterschiedlichen kulturellen Gesichtspunkten in unserer Partei
entsprechen", sagte er.
Ob Lafontaine wieder für das Amt des Vorsitzenden antrete, müsse er
selbst entscheiden, sagte Gysi weiter. Eine
mögliche Kandidatur von Lafontaines Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht
kommentierte Gysi mit den Worten: "Früher hatten
wir Schwierigkeiten miteinander. Jetzt sage ich ganz frei: Sahra ist für die
Partei inzwischen ein Gewinn."
Die derzeitige Doppelspitze im Parteivorsitz ist innerparteilich
umstritten. Parteichefin Gesine Lötzsch will noch einmal kandidieren. Der
Ko-Vorsitzende Klaus Ernst hat sich bislang nicht zu seinen Plänen geäußert.