1989 bis 2009. Das waren die liberalen Jahre. Lambsdorff, Genscher, Westerwelle. Das Feindbild war klar: Der Staat als Krake. Dann kam die Finanzkrise und mit ihr ein neues Feindbild: Die Krake, das sind die Finanzmärkte. Und die gehören ideologisch der FDP. Bis heute haben die Liberalen nicht verstanden, dass diese gigantische Krise auch die ihres eigenen Weltbildes ist. Die FDP erscheint nicht nur überflüssig, sie steckt in der Schweigespirale. Das Volk will beim Sieger sein. Die FDP ist der Verlierer. Zwei Prozent. Das wird sich so lange nicht ändern, wie dem Volk Sicherheit wichtiger ist als Freiheit.

Es gibt eine erfolgreiche liberale Bewegung. Sie ist national, wie ein Teil der FDP nach dem Krieg. Liberale Parteien in Holland und Finnland etwa wenden sich gegen den Islam, den Euro, Brüssel und die Globalisierung. Damit könnte man wohl auch hier erfolgreich sein. Einer hätte die FDP dorthin führen können. Aber Möllemann ist tot.

Aktuell hat keine Partei so viel Personal verschlissen wie die FDP. Alles wurde dabei nicht besser, sondern schlechter. Nach dem Ende des Glücks kam dann auch noch aus Saarbrücken Pech dazu. Liberale werden gebraucht. Die FDP nicht mehr.

von Ulrich Reitz