. . Die FDP an der Saar verschleißt gleich mehrere Fraktionsvorsitzende . Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zog jetzt die Reißleine und beendete das Bündnis.

Welch ein Zusammenspiel: In Stuttgart beschwor FDP-Parteichef Philipp Rösler den Neubeginn, während an der Saar die erste Jamaika-Koalition mit CDU, FDP und Grünen platzte. Und die CDU gibt allein einer Partei die Schuld: den Liberalen. Doch die Querelen bei ihnen sind nicht ganz so jung, glücklich agiert haben sie schon seit der Geburt „Jamaikas“ an der Saar 2009 nicht. Nach nicht einmal 100 Tagen im Amt ging der Streit schon los. Der damalige Fraktionschef Horst Hirschberg trat nach heftigem Streit im November 2010 zurück.

Fraktionschef Nummer zwei im Saarland wurde der 29-jährige Christian Schmitt. Er gab das Amt dann im Dezember 2011 wieder ab. Mangelnde Loyalität und Verlässlichkeit nannte er als Gründe. Im Landtag schloss er sich der CDU-Fraktion an.

Kandidat als Fraktionschef Nummer drei wurde Christoph Kühn. Er geriet in die Kritik, weil er Fahrtkosten nicht korrekt abgerechnet hatte. Am Ende zahlte er 10 000 Euro an den Landtag zurück und gab auf.

Für die Regierungschefin an der Saar, Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), war das augenscheinlich zu viel. „Die Regierungsarbeit ist in dieser Konstellation nicht mehr möglich“, sagte sie am Freitag.

Die FDP hingegen gab sich überrascht. Es sei schon eine bittere Neuigkeit, am Dreikönigstag durch die Medien die Aufkündigung der Koalition mitzubekommen, erklärte Vize-Landeschef Sebastian Greiber. Man sei auf dem besten Weg, die internen Querelen in den Griff zu bekommen. Wirtschaftsminister Christoph Hartmann habe neuer Fraktionschef werden sollen. Doch Kramp-Karrenbauer zog zuvor die Reißleine.