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Ein deutschlandweit einheitliches Bewerbungssystem für Studienplätze ist noch immer in weiter Ferne. Zwar meldete die Stiftung für Hochschulzulassung (früher: ZVS) am Freitag, dass es zum Wintersemester 2012/13 den Pilotbetrieb eines neuen Systems geben werde. Doch die Bereitschaft der Unis, sich zu beteiligen, ist nicht groß. Damit dürfte das Chaos um die Vergabe von Studienplätzen anhalten. Eigentlich sollte das neue System schon 2010 funktionieren. Wegen Software-Problemen wurde der Start aber immer wieder verschoben.

Die drei großen Ruhrgebiets-Unis lassen wenig Bereitschaft erkennen, sich an dem Pilotbetrieb zu beteiligen. Zwar gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen der Rektorate, aber die Zurückhaltung war gestern deutlich. „Es deutet sich an, dass wir nicht mitmachen“, hieß es aus der Uni Duisburg-Essen. Wegen der Vorerfahrungen habe man wenig Vertrauen ins System. Außerdem könnte ein Nebeneinander verschiedener Einschreib-Systeme Studienbewerber irritieren.

TU Dortmund fordert flächendeckende Lösung

„Es sind noch viele Fragen offen“, war aus der Ruhr-Uni Bochum zu hören. Es sei noch nicht sicher, ob die in Bochum verwendeten Programme mit der neuen Software kompatibel seien. Die TU Dortmund will sich erst noch weiter über die Fortschritte bei der Stiftung für Hochschulzulassung informieren. „Wir kennen den technischen Stand nicht. Frühestens in der nächsten Woche können wir uns deutlicher äußern. Aber wir sind enttäuscht, dass es nur ein Pilotprojekt ist und keine flächendeckende Lösung“, so eine Sprecherin der TU.

Hinter vorgehaltener Hand ist noch ein anderes Argument aus den Uni-Verwaltungen zu vernehmen: Das neue System bringt den Hochschul-Mitarbeitern voraussichtlich keine Arbeitserleichterung. Auch das mag ein Grund sein dafür, dass die Unis mit wenig Begeisterung auf das Projekt Hochschulzulassung reagieren.