Bagdad. Es ist soweit: Die USA haben die Flagge der US-Truppen eingeholt, der Krieg ist offiziell beendet. Derzeit sind noch 4000 Soldaten im Irak - auch sie sollen bis Ende des Jahres abgezogen werden. Der Irak sei “eine stabile Nation“, so US-Präsident Obama.

Mit dem Einholen der Flagge der US-Truppen hat der amerikanische Verteidigungsminister Leon Panetta den Irak-Krieg am Donnerstag offiziell für beendet erklärt. Die symbolische Geste bei einer Zeremonie zum Truppenabzug auf dem Flughafen von Bagdad war der Schlusspunkt nach dem mehr als neun Jahre währenden Einsatz, bei dem 4500 Amerikaner ihr Leben ließen. Auf irakischer Seite kamen seit dem US-Einmarsch im März 2003 rund 100.000 Menschen um.

Zeitweilig waren 170.000 US-Soldaten im Irak. Die derzeit noch verbliebenen 4000 werden in den nächsten Tagen abgezogen. Der Einsatz der amerikanischen Truppen habe sich gelohnt, weil der Irak auf den Weg zur Demokratie gefunden habe, erklärte Panetta am Donnerstag vor den Soldaten. "Ihr geht mit großem Stolz", sagte er. "In der Gewissheit, dass euer Opfer dem irakischen Volk geholfen hat, ein neues Kapitel in der Geschichte aufzuschlagen."

Irak ist eine "stabile Nation"

Er bekräftigte die Zusage von Präsident Barack Obama, dass die USA diplomatisch starke Präsenz zeigen und eine enge Beziehung zum Irak aufbauen wollen. Obama hatte am Mittwoch das Ende des Irak-Kriegs, für den die USA umgerechnet mehr als 615 Milliarden Euro ausgaben, bei einer Zeremonie auf dem Stützpunkt Fort Bragg im US-Staat North Carolina gewürdigt. Der Irak sei zwar nicht perfekt, aber die bis zum 31. Dezember friedlich abziehenden US-Truppen verließen "eine stabile Nation", sagte er.

Den Krieg im Irak zu beenden, war eines der großen Ziele der Regierung von Obama. Die Abschiedszeremonie vom Donnerstag erfüllt ein Wahlkampfversprechen Obamas, rechtzeitig vor der nächsten Präsidentschaftswahl 2012. (dapd)

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