Karlsruhe. . Der Bundesanwaltschaft liegen keine Indizien für mögliche iranische Anschlagspläne vor. Ein Verdacht gegen mutmaßlichen Agenten habe sich nicht erhärtet.

Die Bundesanwaltschaft hat Berichte zurückgewiesen, wonach der Iran angeblich US-Streitkräfte auf deutschem Boden angreifen wolle. „Es gab und gibt keinerlei Indizien, dass in Deutschland auf US-amerikanische Einrichtungen Aktionen vorbereitet wurden oder werden“, sagte der Sprecher der obersten deutschen Strafverfolgungsbehörde, Marcus Köhler, am Donnerstag in Karlsruhe. Der Anfangsverdacht gegen einen mutmaßlichen Agenten habe sich nicht erhärtet.

Über die angeblichen iranischen Pläne hatte die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf einen Beschluss des Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof (BGH) berichtet. Nach Ermittlungen von Experten des Bundeskriminalamts (BKA) wolle das iranische Regime im Fall eines amerikanischen Angriffs auf Teheran Militärflugplätze der USA in Deutschland attackieren, um Nachschub und Logistik gegen den Iran zu stören, hieß es.

„Anfangsverdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken“

BKA-Präsident Jörg Ziercke sagte in Karlsruhe, es gebe „keine unmittelbare Gefahr“. Generalbundesanwalt Harald Range bestätigte den „Bild“-Bericht nur „insofern, als wir hier ein Ermittlungsverfahren haben“.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt laut Köhler wegen des „Anfangsverdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken“ gegen einen deutschen Geschäftsmann. Er soll konspirativen Kontakt mit der iranischen Botschaft in Berlin gepflegt haben.

Obwohl es bereits eine Durchsuchung in der Angelegenheit gab, wurde kein Haftbefehl gegen den Mann erlassen. Dies könnte dafür sprechen, dass das Verfahren letztlich ganz eingestellt wird.(dpa)