Das rechtsradikale Mördertrio passt in kein bislang bekanntes Terrorraster. Seit 1998 überfallen sie Banken und ermorden scheinbar wahllos Ausländer, ohne ihre abscheulichen Taten zur politischen Propaganda zu nutzen. Das spricht gegen die Mitgliedschaft des Trios in einer organisierten „Braune Armee Fraktion“. Die Linksterroristen der RAF hatten in den 70er-Jahren sowohl ihre Banküberfälle als auch ihre Morde stets in Bekennerschreiben ideologisch verbrämt.
Aber warum können drei polizeibekannte Nazis 13 Jahre lang unerkannt untertauchen? Gibt es womöglich doch Helfershelfer aus rechtsradikalen Netzwerken? Ein weiterer Verdächtiger wurde bereits festgenommen. Und welche Rolle spielen die Ermittlungsbehörden? Die überlebende Terroristin soll mehrmals Kontakt zu V-Leuten des Verfassungsschutzes gehabt haben. Merkwürdig ist auch der Selbstmord der Täter, denen die Polizei auf den Fersen war. Eher hätte man den rechtsradikalen Terroristen zugetraut, sich freizuschießen.
Berlin reagiert zu Recht aufgeschreckt: Der Bundestag wird in der kommenden Woche die Arbeit der Nachrichtendienste akribisch unter die Lupe nehmen. Das dauert. Das demokratische Deutschland sollte daher bereits sofort eine kompromisslose Offensive gegen alle Spielarten des Rechtsextremismus starten.