Athen. Parlamentspräsident Filippos Petsalnikos soll Kreisen zufolge neuer Ministerpräsident des krisengeschüttelten Griechenlands werden. Offiziell bestätigt ist das noch nicht.

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou ist am Mittwoch zurückgetreten. Vor einem Treffen mit Präsident Karolos Papoulias sagte Papandreou am Mittwoch in einer Fernsehansprache, er wünsche dem neuen Regierungschef allen erdenklichen Erfolg. Seinen Nachfolger, der die künftige Übergangsregierung leiten soll, nannte er jedoch nicht.

Aus Parteikreisen heißt es, der griechische Parlamentspräsident Filippos Petsalnikos soll Papandreous Nachfolger und Chef der Übergangsregierung des hoch verschuldeten Euro-Landes werden. „Wir haben uns auf Petsalnikos verständigt, aber das kann sich zwischen jetzt und dem Treffen des Ministerpräsidenten mit dem Präsidenten noch ändern“, hieß es am Mittwoch von Mitgliedern der Sozialisten und der Konservativen, die namentlich nicht genannt werden wollten.

Verhandlungen zogen sich hin

Papandreou und der konservative Oppositionsführer Antonis Samaris hatten seit Sonntag über die Bildung einer Übergangsregierung verhandelt, die die harten Sparmaßnahmen umsetzen und Neuwahlen vorbereiten soll. Die Verhandlungen wurden am Mittwoch abgeschlossen. Die Vertreter der größten Parteien haben sich auf die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt.

Die Verhandlungen hatten sich trotz Drucks aus der Europäischen Union hingezogen. Zuletzt schaltete sich sogar Zentralbank-Chef Giorgos Provopoulos in die Gespräche ein und drängte die Parteien zur Eile. Jede Verzögerung werde das Ansehen Griechenland weiter schädigen, warnte Provopoulos in einer seiner seltenen politischen Stellungnahmen. (rtr)