Washington. . Washington.Die Reporter der „New York Times“ rechneten nach. Rund 30 Mal stand US-Präsident Barack Obama seit Amtsantritt im Januar 2009 mit Angela Merkel in Kontakt, im persönlichen Gespräch oder am Telefon; so oft wie mit keinem anderen Regierungschef. Beim G-20-Gipfel werden sie diese Statistik noch weiter ausbauen. Obama braucht Merkel. Damit die darbende US-Ökonomie mit ihrer hohen Arbeitslosigkeit und vielen Unwägbarkeiten im Bankensektor im Wahljahr 2012 nicht zusätzlich durch die Ausläufer der griechischen Tragödie unter Druck gerät, drängt die US-Regierung die EU zu weiteren Anstrengungen, um die Euro-Krise einzudämmen.

Die Reporter der „New York Times“ rechneten nach. Rund 30 Mal stand US-Präsident Barack Obama seit Amtsantritt im Januar 2009 mit Angela Merkel in Kontakt, im persönlichen Gespräch oder am Telefon; so oft wie mit keinem anderen Regierungschef. Beim G-20-Gipfel werden sie diese Statistik noch weiter ausbauen. Obama braucht Merkel. Damit die darbende US-Ökonomie mit ihrer hohen Arbeitslosigkeit und vielen Unwägbarkeiten im Bankensektor im Wahljahr 2012 nicht zusätzlich durch die Ausläufer der griechischen Tragödie unter Druck gerät, drängt die US-Regierung die EU zu weiteren Anstrengungen, um die Euro-Krise einzudämmen.

Jüngste Beschlüsse in Brüssel nannte Obama ermutigend. Gleichwohl müsse die EU eine „glaubwürdige Brandmauer“ hochziehen, um neue Attacken auf den Euro zu verhindern. Dass man in Berlin säuerlich darauf reagiert, weiß man in den USA. „Es ist ja auch nicht einfach für uns, den Europäern unseren wirtschaftlichen Gospel zu predigen, wenn sie sehen, wie wir mit unserer Schuldendebatte und der Herabstufung der Kreditwürdigkeit umgehen“, so Heather Conley, EU-Expertin am „Center für Strategic and International Studies“.

Hintergrund: Bis 23. November muss ein vom Kongress mit Demokraten und Republikanern besetztes Super-Komitee Vorschläge zum Abbau des US-Defizits in Billionen-Höhe vorlegen. Bisher stehen die Zeichen auf Nicht-Einigung. Obama kann nicht mit einem neuen Problemlöser-Ausweis an die Azur-Küste fahren. Auch darum, sagen Fachleute, werde er mit Merkel „ausgesprochen freundlich umgehen“.