Die Kritik an den Pfeifenmännern beim Fußball ist etwa so alt wie der Fußball selbst. Während die Herren in Schwarz in der Bundesliga mittlerweile ordentlich entschädigt werden, gehen sie in den untersten Ligen mit ein paar Euro vom Platz. Und müssen fürchten, dass sie nicht nur angemeckert werden. Warum tut man sich das eigentlich an?
Damit keine Hysterie aufkommt: Auch in den Kreisligen werden Unparteiische nicht pausenlos zu Verfolgten, die meisten Fußballspiele gehen einigermaßen reibungslos über die Bühne. Aber das wachsende Risiko, als Schiedsrichter bespuckt oder gar geschlagen zu werden, ist nicht zu leugnen.
Das Problem ist im Grundsatz keineswegs neu, doch die gesellschaftliche Hemmschwelle für schlechtes Benehmen und Gewalt ist gesunken. Die sinkende Anerkennung von Autorität bekommt sogar die Polizei in verschärftem Maße zu spüren. Eine ungesunde Entwicklung, die vor emotional aufgeladenen Phänomenen wie Sport natürlich nicht Halt macht.
Die Fußballverbände können sich keineswegs zurücklehnen und auf die Politik zeigen. Sie dürfen ihre Schiedsrichter nicht im Stich lassen. Ohne sie läuft nichts. Und wenn ihre Boykotte der einzige Weg sind, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, dann müssen eben mal ein paar Spiele ausfallen.