Brüssel. . Das Kapital der europäischen Banken soll um rund 108 Milliarden Euro aufgestockt werden. So sollen die Finanzinstitute gegen Folgen der Euro-Schuldenkrise gewappnet sein. Darauf einigten sich die EU-Finanzminister in Brüssel.
Das Kapital der europäischen Banken soll um rund 108 Milliarden Euro aufgestockt werden, um die Finanzinstitute gegen Folgen der Euro-Schuldenkrise zu wappnen. Auf einen entsprechenden Plan einigten sich die EU-Finanzminister nach stundenlangen Beratungen am Samstag in Brüssel, wie ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur AFP sagte. Damit solle die Quote des Eigenkapitals der Finanzinstitute auf neun Prozent erhöht werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach bei einem Treffen der konservativen Staats- und Regierungschefs im belgischen Meise nahe Brüssel davon, dass die „Finanzminister Fortschritte gemacht haben“.
Die EU-Länder befürchten, dass die europäischen Finanzinstitute nicht über genügend Rücklagen verfügen, wenn sie auf einen großen Teil ihrer Forderungen an das hoch verschuldete Griechenland verzichten müssen. In diesem Punkt wurde EU-Diplomaten zufolge in Verhandlungen mit der Bankenbranche noch keine Einigung erzielt. Angepeilt wird von den europäischen Regierungen ein Verzicht der Banken auf die Hälfte ihrer Forderungen an Athen.
Geld von privaten Investoren
Nach dem Willen Deutschlands sollen sich die Banken zunächst selbst Geld bei privaten Investoren besorgen, um ihre Kapitalausstattung zu verbessern. Nur falls das nicht funktioniert, sollen Berlin zufolge die nationalen Regierungen und schließlich der Euro-Rettungsfonds mit Kapitalspritzen einspringen.
Durch die Fortschritte bei den Beratungen der Finanzminister könnten die „ehrgeizigen Ziele“ der europäischen Regierungen im Kampf gegen die Schuldenkrise „bis Mittwoch“ erreicht werden, sagte Merkel in Meise. Die europäischen Staats- und Regierungschefs kommen am Sonntag in Brüssel zu einem Gipfeltreffen zusammen. Entscheidungen sollen aber erst bei einem weiteren Treffen am Mittwoch der kommenden Woche gefällt werden. (afp)