Ankara. Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) haben im Osten der Türkei sieben Menschen entführt, darunter zwei Angehörige einer Hilfsmiliz des türkischen Militärs.

Wie der Nachrichtensender CNN-Türk berichtete, ereignete sich der Vorfall am Sonntagabend nahe der Ortschaft Ogulveren etwa zehn Kilometer vor der irakischen Grenze. Demnach hatten die Rebellen dort eine Straßensperre errichtet. Sicherheitskräfte hätten begonnen, das Gebiet nach den Entführern zu durchkämmen. Die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat meldete ebenfalls eine Entführung, ohne Einzelheiten zu nennen. Von den Behörden wurde der Vorfall zunächst nicht bestätigt.

Am 21. Oktober hatten PKK-Kämpfer bei einem Angriff acht türkische Soldaten verschleppt. Zwölf weitere Soldaten waren nach Armeeangaben getötet worden. Die acht Entführten wurden am 4. November freigelassen und müssen sich nun vor einem Militärgericht verantworten. Den Wehrpflichtigen wird Befehlsverweigerung und das unerlaubte Überschreiten der Grenze zum Irak vorgeworfen.

Die Türkei hat bereits mehrfach gedroht, auch im Nordirak gegen Stellungen der PKK vorzugehen, die in dieser Region ihre Rückzugsgebiete hat. Tatsächlich sind auf irakischem Gebiet schon türkische Truppen im Einsatz, auch Luftangriffe wurden der Regierung zufolge schon geflogen. Im Kampf der PKK, die von der EU zu einer terroristischen Vereinigung erklärt wurde, wurden seit 1984 mindestens 37.000 Menschen getötet. (afp)