Washington. .
Chris Christie, Gouverneur von New Jersey, hat sich am Nachmittag öffentlich für Mitt Romney ausgesprochen. Für den früheren Gouverneur von Massachusetts wirkt sich diese persönliche Fürsprache wie ein millionenschwerer Ritterschlag aus.
Für den Rest im republikanischen Bewerber-Feld wird es ab sofort ganz schwer: Chris Christie, Gouverneur von New Jersey und bis vor seiner Absage vor wenigen Tagen der Hoffnungsträger weiter Teile der konservativen Wählergruppen, hat sich am Nachmittag öffentlich für Mitt Romney ausgesprochen. „Amerika kann nicht noch einmal vier Jahre mit Obama überleben. Wir brauchen Mitt Romney und wir brauchen ihn jetzt“, sagte der schwergewichtige Politiker am Nachmittag bei einer Veranstaltung in Hanover/New Hampshire.
Romney vereine „das Beste aus beiden Welten“, sagte Christie und spielte damit auf die Erfahrung Romneys in der Wirtschaft an (er war Hedgefonds-Manager und hat dabei Millionen gemacht) sowie auf seine Amtszeit als Gouverneur von Massachusetts. „Präsident Obama will das Land spalten. Er sagt, der Kuchen für alle ist zu klein, ich muss den Reichen etwas wegnehmen“, erklärte Christie, „Mitt Romney wird dagegen zeigen, dass der Kuchen für alle unbegrenzt größer werden kann, wenn Amerika auf seine Tugenden und seinen Optimismus setzt.“
Romney, der mit Christie gemeinsam auf der Veranstaltung erschien, bedankte sich artig, nannte Christie einen „Helden“, der in New Jersey vorbildlich arbeite. Romney: „Ich fühle mich geehrt, dass Chris Christie zu meinem Team gehört.“ Für Romney, der in mehreren Umfragen führt, aber bei weitem nicht der leidenschaftlich gewollte Wunschkandidat der „Grand Old Party“ (GOP) ist, ist dieser persönliche Gunstbeweis ein millionenschwerer Ritterschlag. Mehrere Großspender, die bis zuletzt auf Christie gesetzt hatten, werden in Kürze ihre Wahlkampf-Spenden in den Romney-Topf umlenken, hieß es in republikanischen Kreisen. Es geht um zweistellige Millionen-Beträge.
Der Zeitpunkt für Christies unerwartet klares „endorsment“ (Unterstützung) kam für Romney auch aus anderen Grünen punktgenau. Am Abend (20 Uhr Ortszeit) treffen die republikanischen Anwärter im Dartmouth-College in New Hampshire zur siebten landesweit ausgestrahlten Fernsehdebatte zusammen. Dabei sollte vor allem die Wirtschaftskompetenz abgefragt werden. Christie: „Romney hat hier am meisten zu bieten.“
Romney rangiert in dem vergleichsweise liberalen Ostküsten-Bundesstaat in Umfragen mit 44 % unangefochten an Platz 1, gefolgt von Herman Cain, dem ehemaligen Chef einer Pizza-Kette. In den letzten zwei Tagen hatte vor allem der texanische Mitbwerber Rick Perry, vor Wochen noch hoch gehandelt, schwere Geschütze gegen Romney aufgefahren. In Fernseh-Spots ließ er Romney als wankelmütigen Liberalen erscheinen, der seine Überzeugungen schneller wechselt als die Oberhemden. Vor allem aus der Tatsache, dass Romney in Massachusetts im kleinen Maßstab exakt jene Gesundheitsreform durchgeführt hat, die Präsident Obama gegen erbitterte Widerstände der Konservativen auf Landesebene verfolgt, will Perry Honig saugen. Christie hält dagegen: “Wer diesen Vergleich zieht, der handelt intellektuell unredlich.”