Bagdad. Auch nach dem Abzug der US-Truppe kommt das Land nicht zur Ruhe: In mehreren Städten explodierten Bomben - etliche Menschen kamen ums Leben, über 200 wurden zum Teil schwer verletzt.

Der anhaltenden Serie von Gewaltanschlägen im Irak sind am Montag wieder mindestens 45 Menschen zum Opfer gefallen, überwiegend Schiiten. Mehr als 200 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, wie die Behörden mitteilten. Der folgenschwerste Anschlag ereignete sich unweit der nördlichen Stadt Mossul, wo zwei Autobomben eine Siedlung der schiitischen Religionsgemeinschaft der Schabak verwüsteten. Dabei wurden nach Polizeiangaben mindestens 28 Menschen getötet und 138 verletzt.

Sicherheitslage weiterhin prekär

Die Bewohner der Ortschaft Chasna wurden im Schlaf von den gewaltigen Bombenexplosionen überrascht. Mindestens 15 Häuser wurden zerstört. Viele Bewohner überlebten nur deshalb, weil sie wegen der Hitze auf dem Dach im Freien schliefen. Vorerst bekannte sich niemand zu der Tat, doch deutete alles auf eine Urheberschaft von Al Kaida im Irak oder anderer sunnitischer Aufständischer hin. Diese haben im Raum von Mossul immer noch ihre Hochburg.

Auch die Hauptstadt Bagdad war am Montag Ziel von mehreren Bombenanschlägen. In zwei ethnisch und religiös gemischten Stadtteilen wurden nach Behördenangaben mindestens 17 Bewohner getötet und mehr als 80 verletzt. Auch in einem überwiegend von Sunniten bewohnten Viertel detonierten drei Sprengsätze. Dabei wurde ein Mitglied einer regierungsnahen paramilitärischen Gruppe verwundet.

Beobachtern zufolge zeigte die Anschlagsserie, dass die Sicherheitslage nach dem Rückzug der US-Truppen aus Bagdad und anderen irakischen Städten Ende nicht besser geworden ist. Auch in den Wochen vor dem Abzug kam es immer wieder zu tödlichen Attentaten, wenngleich deren Gesamtzahl im Vergleich zu früheren Jahren deutlich zurückgegangen ist. (ap)