Athen. . Griechenland kann auf neue Finanzhilfen hoffen. Die Troika aus Vertretern von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank werde kommende Woche nach Athen zurückkehren, hieß es. Noch am Mittwoch will die griechische Regierung neue Sparmaßnahmen bekanntgeben.

Griechenland ist der dringend benötigten Zahlung aus dem internationalen Hilfspaket einen Schritt nähergekommen. Vertreter der EU-Kommission, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank würden in der kommenden Woche in Athen zurückerwartet, erklärte das griechische Finanzministerium am Dienstagabend nach einer Telefonkonferenz mit der sogenannten Troika. In den Gesprächen seien ausreichende Fortschritte gemacht worden. Die Verhandlungen würden am Wochenende während einer IWF-Konferenz in Washington fortgesetzt. Noch am Mittwoch will die griechische Regierung neue Sparmaßnahmen bekanntgeben.

Aus Kreisen des Ministeriums verlautete zudem, man sei zuversichtlich, dass die nächste Tranche aus dem Hilfspaket überwiesen werde. „Wir sind einer Einigung nahe.“ Griechenland habe sich verpflichtet, ursprünglich mittelfristig geplante Sparmaßnahmen vorzuziehen. Aus Kreisen der Troika verlautete, dass die Gruppe Anfang kommender Woche wieder nach Athen reisen werde.

Acht Milliarden Euro für Löhne und Gehälter

Die Vertreter von EU, IWF und EZB hatten den Mittelmeerstaat wegen Unstimmigkeiten über weitere Sparschritte am 2. September überraschend verlassen. Griechenland braucht dringend weitere Hilfen in Höhe von acht Milliarden Euro, um im Oktober Löhne und Gehälter auszahlen zu können. Dafür muss die Troika der griechischen Regierung bescheinigen, die Auflagen der Kreditgeber zu erfüllen. Liegt eine positive Bewertung vor, wollen die Finanzminister der Eurozone die letzte Tranche Anfang Oktober freigeben.

Nach Angaben des griechischen Finanzministeriums gehen die Arbeiten an den Haushaltsdaten für 2011/2012 auf Fachebene weiter. Auch werde an dem mittelfristigen Plan für die Zeit bis 2014 gearbeitet.

Der IWF hatte Griechenland am Montag mit deutlichen Worten aufgefordert, die Auflagen für das internationale Hilfspaket zu erfüllen. Defizite gibt es vor allem bei der geplanten Privatisierung der Staatsbetriebe und bei der Senkung der Neuverschuldung. Die Regierung in Athen hat wiederholt darauf verwiesen, dass die Wirtschaft des Landes immer weiter in die Rezession rutscht und deshalb die Umsetzung der Sparauflagen schwieriger werde. (rtr)