Düsseldorf.

Die Weichen für die neue Schulform sind gestellt. 200 Sekundarschulen sind in NRW bis 2015 eingeplant. Falls mehr Anfragen aus den Kommunen kommen, seien auch mehr neue Schulen möglich, teilten CDU, SPD und Grüne am Dienstag mit. Bis 2020 sollen für die Schulform 1750 Lehrerstellen bereitstehen. FDP und Linke lehnen die Reform ab.

Die Regierungsfraktionen SPD und Grüne sowie die CDU votierten einstimmig für den Schulkonsens. Am Freitag soll die Novelle des Schulgesetzes und die geplante Änderung der Landesverfassung in einer Sondersitzung erstmals im Landtag beraten und am 21. Oktober im Landtag verabschiedet werden. Zum Schuljahr 2012/2013 können die ersten Sekundarschulen an den Start gehen.

Kleinere Eingagsklassen

Die Schulen werden teilweise neu gegründet. Sekundarschulen können aber auch aus bestehenden Haupt- oder Realschulen entstehen. In ei­ner gemeinsamen Pressekonferenz von SPD, CDU und Grünen betonte die Schulexpertin der Grünen, Sigrid Beer, dass mit dem gemeinsamen Schulgesetz die „Schützengräben verlassen“ würden.

Zwar verliert die Hauptschule ihre Bestandsgarantie in der Verfassung. Im Gesetz wird aber ein „gegliedertes und vielfältiges Schulsystem“ für die nächsten 15 Jahre festgeschrieben. CDU-Schulexperte Klaus Kaiser betonte, dass künftig bei allen Schulformen die Eingangsklassen kleiner werden sollen. „Für viele Gemeinden wird die Sekundarschule die Lösung sein.“

In der Sekundarschule sollen Schüler in den Klassen 5 und 6 nach gymnasialen Standards gemeinsam unterrichtet, aber je nach Lerntempo des Schülers individuell gefördert werden. Ab Klasse 7 entscheidet der Schulträger, ob integriert oder getrennt unterrichtet wird. Ab Klasse 8 wird als Wahlpflichtangebot eine zweite Fremdsprache eingeführt.

Einstieg erleichtert

Der SPD-Abgeordnete Sören Link verwies auf den erleichterten Einstieg in die Gesamtschule. So können Gesamtschulen bereits mit 100 Schülern – statt bisher mit 112 Schülern – gebildet werden, um kleinen Kommunen entgegenzukommen. Die Gewerkschaften GEW und VBE begrüßten den beschlossenen Schulkonsens.