Washington.. Osama bin Laden fürchtete offenbar einen Anschlag aus den eigenen Reihen. Einem Medienbericht zufolge ließ er ein El-Kaida-Mitglied foltern, weil er es für den Hintermann eines möglichen Komplotts hieß.

Der inzwischen getötete El-Kaida-Chef Osama bin Laden hat laut Wikileaks-Enthüllungen kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ein gegen ihn gerichtetes Komplott innerhalb des Terrornetzwerkes befürchtet. Das gehe aus von der Internetplattform Wikileaks veröffentlichten Dokumenten des US-Verteidigungsministeriums hervor, schrieb die spanische Zeitung „El País“ am Freitag.

Demnach hatte das frühere saudiarabische El-Kaida-Mitglied Abdul Buchari im US-Gefangenenlager Guantanamo ausgesagt, er sei im Oktober 2001 von anderen Mitgliedern des Terrornetzwerkes gefangen genommen und gefoltert worden. Dies sei aufgrund einer „Unstimmigkeit über einen Geldtransfer“ an einen usbekischen Extremisten erfolgt.

Geld ging an usbekischen Extremisten

Buchari sagte dem Bericht zufolge aus, der Geldtransfer sei ohne Bin Ladens Wissen erfolgt, so dass dieser befürchtet habe, dahinter stehe eine Verschwörung, um ihn zu stürzen. Bei dem usbekischen Extremisten handelte es sich nach Einschätzung der US-Armee in einer Beurteilung Bucharis um den Anführer der Islamischen Bewegung Usbekistans, Dschuma Namagani.

Bin Laden war Anfang Mai von einem US-Sonderkommando im pakistanischen Abbottabad getötet worden. Dort hatte er lange unbehelligt in einer Villa gelebt. (afp)