Essen. . Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin gefällt sich regelmäßig in heldenhaften Posen. Doch jetzt zeigt er erste Zeichen von Schwäche: Statt knallhart und oben ohne inszenierte sich der Möchtegern-Rocker auf einem umkipp-sicheren Drerirad.

Der Sommer ist die Jahreszeit, in der Russlands Regierungschef zur Entfaltung kommt. Jedes Jahr, wenn die Sonne im Zenit steht, läuft Wladimir Putin zur Höchstform auf. Ganz gleich, ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft. Der Ministerpräsident pflügt sicher durch alle Elemente. Damit auch die Welt den Glauben an die Kraft des „lupenreinen Demokraten“ nicht verliert, halten dessen Leibfotografen seine Heldentaten stets im Bild fest. Bisher.

Im vergangenen Jahr beeindruckte er noch am Steuer eines Löschflugzeugs, als er ganz allein einen Waldbrand bekämpfte. Auch gern genommen: Putin auf der Jagd. Mit blanker Brust und Flinte durch Sibirien streifend oder auf einem Schlauchboot mit Harpune im Anschlag einem Wal hinterherrasend. Immer gut getroffen. So auch 2008: Da rettete er ein TV-Team vor einem sibirischen Tiger.

Diesen Sommer hatte der Draufgänger bis auf eine Angeltour mit Präsident Medwedew nicht viel zu bieten. Und dann zerrte er sich noch die Schulter in seiner Paradedisziplin Judo. Zwar „entdeckte“ Putin in zwei Metern Tiefe und bei klarer Sicht bei einem Tauchgang zwei Amphoren aus dem 6. Jahrhundert, aber was ist das schon?

Endgültig Anlass zur Sorge bietet Putins Auftritt am Montagabend: Bei einem Biker-Treffen am Schwarzen Meer führte er eine Rocker-Kolonne an. Allerdings wählte Putin dabei nicht ein Motorrad, sondern ein „Trike“. Das hat drei Räder und kann nicht umfallen. Mit so einem Gerät sind Mike Krüger und Thomas Gottschalk in den 80er-Jahren über die Kinoleinwand gebraust. Wird der Held müde?