Der amerikanische Geheimdienst meldet den Tod der Nummer zwei El Kaidas, Atiyah Abd al-Rahman. Der Zeitpunkt ist wohl nicht ganz zufällig gewählt. Anfang des Monats schossen die Taliban in Afghanistan einen US-Hubschrauber ab. 31 Soldaten starben. So viele auf einmal wie nie zuvor.

Die USA mussten eine passende Antwort finden – für die Terroristen, aber auch für ihr kriegsmüdes Volk daheim. Das gedenkt in den kommenden Tagen der Opfer der Anschläge vom 11. September vor zehn Jahren.

Ob die neue zentrale Figur der Gottes­krieger tatsächlich tot ist, wollte der pakistanische Geheimdienst nicht bestätigen. Auch kein Zufall. Seit die USA Osama bin ­Laden in dessen pakistanischem Refugium im ­Alleingang getötet haben, ist das Verhältnis beider Staaten zueinander angespannt.

Sollte al-Rahman tatsächlich tot sein, ist das für den Kampf gegen den Terror nicht der entscheidende Schlag, wie es die Amerikaner betonen. Längst haben sich mit Al Shabaab (Somalia und Jemen) und Lashkar e Toiba (Pakistan) zwei Gruppen etabliert, die auch ohne El Kaida Angst und ­Schrecken verbreiten. Geschehen 2008 in Mumbai und vergangene Woche in Nigeria.