Berlin. . In den Morgenstunden des 13. August 1961 wurde die deutsch-deutsche Grenze in Berlin gebaut. Genau 50 Jahre später will die Stadt an die Opfer der deutschen Teilung erinnern: mit Andachten, Filmvorführungen und Informationsrunden.

Die Bernauer Straße zwischen den Berliner Stadtteilen Mitte und Wedding wird am 13. August zur zentralen deutschen Gedenkmeile in Erinnerung an den Beginn des Mauerbaus vor 50 Jahren. Vom frühen Samstagmorgen an seien dort Andachten, Filmvorführungen und Informationsrunden geplant, teilte die Stiftung Berliner Mauer mit.

Von 0.00 Uhr an werden sechs Stunden lang in der Kapelle der Versöhnung die Namen aller Fluchttoten an der Berliner Mauer verlesen. Dazu werden die Biografien der einzelnen Opfer und ihre Fluchtgeschichten erzählt. In einigen Fällen lesen Hinterbliebene die Geschichte ihrer Verwandten vor.

Am Standort der Kapelle auf dem ehemaligen Todesstreifen befand sich bis 1985 die Versöhnungskirche. Sie wurde „zur besseren Sicherung des Grenzgebietes“ auf Geheiß der DDR-Obrigkeit gesprengt.

Christian Wulff und Angela Merkel kommen

Zur Gedenkveranstaltung ab 10.00 Uhr werden Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) erwartet. Ebenfalls angekündigt hat sich Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Als Zeitzeugin spricht die Künstlerin Freya Klier.

Die Gedenkveranstaltung wird auf mehreren Stationen zwischen dem Mauerdenkmal und der Kapelle der Versöhnung ausgerichtet. Den Höhepunkt bildet am Vormittag eine ökumenische Andacht in der Kapelle. Zelebriert wird sie vom evangelischen Landesbischof Markus Dröge und dem katholischen Weihbischof Matthias Heinrich.

Für 12.00 Uhr hat der Pfarrer der evangelischen Versöhnungsgemeinde, Manfred Fischer, zu einer Schweigeminute aufgerufen. Am Abend des 13. August treffen sich in der Kapelle ehemalige Flüchtlinge und ihre Fluchthelfer.

Schweigeminute für die Opfer der Mauer

Auf einer Bühne an der Ackerstraße sind tagsüber Podiumsdiskussionen und für den Abend Filmvorführungen organisiert. Im Garten des Hotels Grenzfall am Dokumentationszentrum Berliner Mauer wird ein „Zeitzeugencafé“ eingerichtet. Eine spezielle Erinnerungsmeile informiert über die Details des Mauerbaus und seine Folgen.

An diesem Tag feierlich eröffnet wird zudem der zweite Bauabschnitt der insgesamt 1,3 Kilometer langen Open-Air-Ausstellung der Gedenkstätte. Sie zeichnet entlang der Bernauer Straße den früheren Verlauf der Mauer, den originalen Postenweg, aber auch die Kellerräume eines abgerissenen Hauses und Standorte ehemaliger Fluchttunnel nach.

Darunter befindet sich auch die Markierung eines sogenannten Gegentunnels, den die Staatssicherheit der DDR damals graben ließ. In den Boden eingelassene Ereignismarken erinnern an Schüsse während der Zeit der Mauer an diesem Ort. (dapd)