Dschidda/Beirut. . In Syrien gehen die Regierungstruppen weiter gewaltsam gegen die Opposition vor. Präsident Baschar el Assad gerät deshalb zunehmend auch in der arabischen Welt unter Druck. Saudi-Arabiens König Abdullah zog seinen Botschafter aus Damaskus ab.
Die syrische Führung gerät wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen die Opposition auch in der arabischen Welt zunehmend unter Druck. Der saudi-arabische König Abdullah forderte am Montag ein Ende der Gewalt sowie Reformen in Syrien und berief den Botschafter seines Landes aus Damaskus ab.
„Was in Syrien geschieht ist für Saudi-Arabien nicht zu akzeptieren“, teilte Abdullah in einer im TV-Sender Al-Arabija verlesenen Erklärung mit. Die Vorgänge hätten nichts mit Religion und Moral zu tun. Es ist die schärfste Kritik, die Saudi-Arabien gegenüber einem anderen arabischen Land seit Ausbruch der Protestwelle in der Region äußerte.
Assad zeigt sich unbeeindruckt
König Abdullah forderte „ein Ende der Tötungsmaschinerie sowie des Blutvergießens“. Das saudische Königshaus selbst duldet keinen Widerspruch im Land und hat Truppen nach Bahrain entsandt, um das sunnitische Königshaus gegen mehrheitlich schiitische Demonstranten zu unterstützen. Zuvor hatte am Sonntag auch die Arabische Liga von der syrischen Führung ein Ende der Gewalt gegen die eigene Bevölkerung gefordert.
Syriens Präsident Baschar el Assad hatte sich am Wochenende allerdings unbeeindruckt von den Forderungen der internationalen Gemeinschaft nach einem Gewaltstopp gezeigt und ließ das Militär weiter mit Panzern gegen die Demokratiebewegung vorgehen.
Dutzende Tote bei Gefechten
Mindestens 59 Menschen haben die syrischen Truppen Aktivisten zufolge am Sonntag unter anderem bei einem Angriff auf die im Osten gelegene Stadt Deir el Sur sowie beim Beschuss einer Trauerfeier getötet. Am Montag nahmen Regierungstruppen die Stadt erneut unter Beschuss. In den frühen Morgenstunden sei Maschinengewehr- und Artilleriefeuer zu hören gewesen, teilten die örtlichen Koordinierungskomitees mit, die die Proteste gegen Präsident Baschar el Assad organisieren. (rtr/dapd)