Was für ein Theater: Die Vereinigten Staaten von Amerika, heillos zerstritten und unversöhnlich, der in letzter Minute zusammengeschusterte Schuldenkompromiss eine Minimallösung.

Man könnte den Kopf schütteln und zur Tagesordnung übergehen, wenn, ja wenn es nicht die Weltmacht USA gewesen wäre, die sich kurz vor dem Bankrott bis auf die Knochen vor der ganzen Welt blamiert hat. Und wenn dieses Schauspiel nicht so unglaublich viel aussagen würde über den Zustand Amerikas. Zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September und kurz vor dem 50.Geburtstag des ersten schwarzen Präsidenten am Donnerstag scheint es, als hätten die USA ihren Kompass verloren – und den Verstand.

Denn dieser Streit kennt nur Verlierer. Und gelöst ist das Problem der gigantischen Verschuldung damit natürlich immer noch nicht. Die griechischen Schulden, die Europa von Krisensitzung zu Krisensitzung führen, fallen im Vergleich zu den amerikanischen kaum ins Gewicht. Die USA, immerhin die größte Volkswirtschaft der Welt, drücken ganz andere Probleme.

Amerika hat sich mit dem Kompromiss etwas Zeit gekauft. Mehr nicht.