New York. . Der UN-Sicherheitsrat wird am Freitag keine offene Sondersitzung zum Grenzkonflikt zwischen Serbien und Kosovo abhalten. Vergeblich hatte sich Russland dafür eingesetzt, bei der Serbiens Außenminister Vuc Jeremic zu Wort kommen sollte.

Der UN-Sicherheitsrat wird am Freitag keine offene Sondersitzung zum Grenzkonflikt zwischen Serbien und Kosovo abhalten. Nach längeren Beratungen hinter verschlossenen Türen zu den jüngsten Zwischenfällen lehnte eine Mehrheit der 15 Ratsmitglieder einen entsprechenden Antrag Serbiens am Donnerstag ab. Vergeblich hatte sich Russland für eine Sondersitzung mit offener Debatte eingesetzt, bei der Serbiens Außenminister Vuc Jeremic zu Wort kommen sollte. Ein westlicher Diplomat sagte, die reguläre Ratssitzung im kommenden Monat zu Kosovo sei der „geeignete Ort für eine öffentliche Debatte“.

Jeremic, der eigens nach New York geflogen war, äußerte Unverständnis über die Entscheidung. „Man kann mit dem, was Serbien zu sagen hat, übereinstimmen oder auch nicht - zumindest aber ist es eine Frage der Fairness uns anzuhören“, sagte der serbische Außenminister. Er kündigte an, zur Kosovo-Sitzung des UN-Sicherheitsrats im August nach New York zurückzukehren. Bis dato werde seine Regierung dem Rat eine schriftliche Stellungnahme schicken. Mit Blick auf die gespannte Lage fügte der Minister hinzu: „Ich hoffe, wir werden keine Dringlichkeitssitzungen brauchen“. Zuvor war Jeremic mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zusammengekommen. Dieser rief laut einem UN-Sprecher beide Seiten dazu auf, ihre Streitigkeiten auf dem Verhandlungsweg zu lösen.

Die kosovarische Regierung hatte am Montag eine Spezialeinheit an die Nordgrenze entsandt, um ein vergangene Woche verhängtes Importverbot für serbische Waren durchzusetzen. Pristina reagierte damit auf ein seit der Unabhängigkeit des Kosovo 2008 bestehendes serbisches Importverbot für kosovarische Produkte. Am Mittwochabend setzten Mitglieder der serbischen Minderheit im Kosovo einen Grenzübergang in Brand. Am Donnerstag übernahmen Soldaten der Friedenstruppe KFOR die Kontrolle über beide Übergänge. Belgrad erkennt die Unabhängigkeit ihrer ehemaligen Provinz nicht an. (afp)