Washington. . Dem Medien-Giganten Rupert Murdoch droht jetzt auch in den USA Ärger. Das FBI ermittelt auch dort bereits wegen illegalen Abhörens von Telefonaten. Zum Murdoch-Imperium gehören unter anderem der Nachrichtenkanal Fox und das „Wall Street Journal“.

Ärger droht Rupert Murdoch nicht nur in England. Die Fahnder des FBI wollen den Aktivitäten der Murdoch-Journalisten in Amerika auf den Grund gehen. Auch hier geht es um das illegale Abhören von Telefonaten. Murdoch-Journalisten sollen Handy-Gespräche von Angehörigen von Opfern des 11. September mitgehört haben.

Murdoch ist auf dem US-Medienmarkt eine große Nummer. So kaufte er vor vier Jahren die einflussreiche Zeitung „Wall Street Journal“. Unlängst griff er persönlich zum Telefonhörer, um in einem Gespräch mit dem „Journal“ Schadensbegrenzung zu betreiben. „Wir stehen in diesem Land im Ruf, einen guten Job zu machen“, lobt er seinen Konzern, der sich in den USA wie eine Krake ausbreitet.

Denn mit Fox-News kontrolliert er auch den größten Nachrichten-Kanal des Landes. Fox-News ist ein wichtiges Instrument der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung. Der Sender fährt regelmäßig scharfe Attacken auf Präsident Obama. Murdoch ahnt, dass es nun Ernst wird. Geht es bei den Vorwürfen in den USA um nicht weniger als die Verletzung eines nationalen Sakrilegs. Vorsorglich heuerte er zwei der besten Anwälte der USA an, um sein Imperium zu verteidigen.

Lizenzentzug möglich

In seltener Einheit verlangen Demokraten und Republikaner rücksichtslose Ermittlungen gegen Murdoch. „Sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, rechtfertigte das eine Anklage wegen schwerer Straftaten“, meint der Republikaner Peter King.

Die US-Justiz hat unter dem Anti-Korruptions-Gesetz, das während der Watergate-Krise beschlossenen wurde, weitreichende Möglichkeiten zu ermitteln. Je nach Ausgang der Untersuchungen könnte sogar die Sendelizenz für Fox auf dem Spiel stehen.