Berlin. Die Bundeswehr will die Ausbildung auf der Gorch Fock fortsetzen. Eine Expertenkommission empfiehlt den Weiterbetrieb des Schulschiffs, verlangt aber auch Veränderungen.
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) will trotz des Todesfalls auf der Gorch Fock vom vergangenen Jahr die Ausbildung auf dem Segelschulschiff fortsetzen. Ab wann und mit welchen Veränderungen dies geschehen wird, werde Generalinspekteur Volker Wieker zusammen mit der Marineführung festlegen, erklärte de Maizière am Freitag nach Entgegennahme eines Expertenberichts über die Zukunft der Ausbildung auf der Gorch Fock.
Die Kommission unter Leitung des Militärhistorikers Reiner Pommerin war eingesetzt worden, nachdem im November eine 25-jährige Offiziersanwärterin auf der „Gorch Fock“ bei einer Segelübung von einem Mast gestürzt und an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben war. Der Unfall löste eine heftige Debatte über die Zustände auf dem Schiff und die Zukunft der dortigen Ausbildung aus. Ein Ende Juni vorgelegtes Gutachten über die Vorkommnisse hatte Berichten zufolge gravierende Mängel bei der Dienstaufsicht festgestellt.
Zunächst solle der Pommerin-Bericht, der ebenfalls eine Fortführung der Ausbildung auf der Gorch Fock empfiehlt, weiter ausgewertet werden, erklärte de Maizière. Er werde dabei auch mit den internen Überlegungen zur zukünftigen seemännischen Ausbildung abgeglichen.
Der Bericht, der auch die Erfahrungen der seemännischen Basisausbildung auf Segelschulschiffen anderer Nationen einbezieht, enthält nach Angaben des Verteidigungsministeriums eine Reihe von konkreten Forderungen, etwa zur Sicherung an Bord und in der Takelage, zur Verlängerung von Vorsegelausbildung und Ausbildungszeit an Bord, zur Erhöhung der körperlichen Fitness der Offizieranwärter sowie Fragen der Auswahl und Ausbildung der Stammbesatzung. (afp)