Washington. . Der im Mai getötete El-Kaida-Chef Osama bin Laden war nach Erkenntnissen von Vertretern der US-Sicherheitsbehörden im Juli 2005 in Anschlagspläne gegen die Londoner Verkehrsbetriebe eingeweiht. Es gebe jedoch keine absolute Gewissheit, dass Bin Laden die Angriffe inszeniert habe.

Der im Mai getötete El-Kaida-Chef Osama bin Laden war nach Erkenntnissen von Vertretern der US-Sicherheitsbehörden im Juli 2005 in Anschlagspläne gegen die Londoner Verkehrsbetriebe eingeweiht. Das gelte auch für die ein Jahr später vereitelten Angriffe auf den transatlantischen Flugverkehr.

„Bin Laden war absolut detailversessen. Wir haben allen Grund zu glauben, dass er schon in der Planungsphase von den großen Anschlägen der El-Kaida wusste“, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von den US-Experten. Das treffe insbesondere auf die in der britischen Hauptstadt verübten beziehungsweise geplanten Taten zu.

Die Experten schränkten jedoch ein, dass es sich bei ihren Einschätzungen zum Teil um analytische Schlussfolgerungen und nicht um wasserdichte Beweise handele. Es gebe keine absolute Gewissheit, dass Bin Laden die Angriffe inszeniert habe.

52 Fahrgäste und vier Selbstmordattentäter getötet

Bei den Anschlägen gegen U-Bahnen und Busse in London waren 52 Fahrgäste und vier Selbstmordattentäter getötet worden. Hunderte Menschen wurden verletzt. „Es war der letzte „erfolgreiche“ Anschlag, den Osama bin Laden anleitete“, sagte einer der US-Vertreter. 2006 verhinderten die britischen Sicherheitskräfte Anschläge gegen Transatlantikflüge, die mit flüssigem Sprengstoff verübt werden sollten. „wir glauben, dass er im Voraus über die Anschläge unterrichtet war“, so einer der Informanten über Bin Laden.

Bin Laden war am 2. Mai in der pakistanischen Garnisonsstadt Abbotabad von einer US-Spezialeinheit erschossen worden. Die Vertreter der amerikanischen Sicherheitsbehörden stützten sich unter anderem auf Material, das in Bin Ladens Versteck gefunden worden war.

Schon vor geraumer Zeit waren die britischen Sicherheitsdienste unter anderem mit Hilfe amerikanischer Stellen zu dem Ergebnis gelangt, dass Teile der El-Kaida-Führung in Pläne zum Anschlag gegen den Londoner Nahverkehr eingeweiht waren. So seien der Anführer der Attentäter und anderes Mitglied der Gruppe vor der Tat zur paramilitärischen Ausbildung nach Pakistan gereist. (rtr)