Düsseldorf. .

Die Innenminister mehrerer Bundesländer fordern Verbote von Facebook-Partys. „Gibt es im Vorfeld einer angekündigten Facebook-Party konkrete Hinweise auf Gefahren für die öffentliche Sicherheit, muss die Ordnungsbehörde die Veranstaltung untersagen“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) unserer Zeitung. Jäger warnte Einlader und Betreiber von sozialen Netzwerken vor hohen Kosten, falls Teilnehmer randalieren oder Nachbarn erheblich belästigt werden.

Bei einer spontanen Facebook-Party mit 800 „Gästen“ in Wuppertal waren Pfingsten nach Krawallen 41 Besucher festgenommen und 16 verletzt worden.

Auch Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann forderte ein hartes Vorgehen der Behörden. „Die Jugendlichen wissen oft gar nicht, was sie anrichten“, sagte Schünemann der „Welt am Sonntag“. Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) warnte, dass schon eine Geburtstagseinladung schnell massive Sicherheitsprobleme mit unabsehbaren Folgen nach sich ziehen könne. NRW-Minister Jäger erinnerte daran, dass derartige Partys einer Genehmigung bedürfen, wenn öffentliche Plätze benutzt werden.

1500 Gäste in Hamburg

Bei Facebook-Partys verabreden sich junge Leute spontan im Internet. Dabei ist nur schwer vorherzusehen, wie viele Personen erscheinen. In Hamburg kamen 1500 Gäste. Die Folge: Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und der Einsatz von 100 Polizisten. Jäger hat aber keine Bedenken gegen friedliche Facebook-Partys, zu denen ein überschaubarer Kreis von Freunden eingeladen wird.

Niedersachsens Innenminister Schünemann drängte auf die Einführung eines Internet-Führerscheins in Schulen, um Jugendliche über die Gefahren aufzuklären.