Düsseldorf.

Nach dem Stopp der Gemeinschaftsschule Finnentrop vor Gericht geht die SPD im Landtag auf die CDU zu und wirbt um einen Schulkonsens. „Schulfrieden gibt es nur mit der CDU“, sagte SPD-Bildungsexpertin Renate Hend­ricks. Sie drängte darauf, vor der Sommerpause die Eckpunkte für ein neues Schulgesetz dem Landtag vorzulegen, damit es rechtzeitig zu den Anmeldungen für das Schuljahr 2012/13 in Kraft treten könne.

Die SPD sendet deutliche Signale aus, dass die rot-grüne Koalition das Gymnasium nicht in Frage stellen wolle. „Man darf Schulentwicklung nicht gegen die Menschen machen“, forderte Hendricks. Neben „bewährten Schulformen“ wie dem Gymnasium müsse die Gemeinschaftsschule gleichberechtigt im Gesetz verankert werden. Kritik übte Hendricks an dem von Sylvia Löhrmann (Grünen) geführten Schulministerium.

Weitere Verbundschulen

Dass der Schulversuch laut Gericht nicht ausreichend begründet war, habe sie „persönlich schockiert“. Für die Gemeinschaftsschule gebe es in NRW rund 100 Anfragen, davon etwa die Hälfte aus CDU-Kommunen. Mehrere Städte wie Münster wollen laut Hend­ricks auch Gemeinschaftsschulen für die Klassen 1 bis 10 gründen. Dies müsse gesetzlich ebenso ermöglicht werden wie weitere Verbundschulen als Kombination aus Haupt- und Realschulen. Dafür tritt die CDU ein.

Zehn Jahre

Die SPD-Politikerin verlangte Gespräche auf Spitzenebene, um in der Schulpolitik zu einer Einigung zu kommen. Die Parteien sollten politisch vereinbaren, in den nächsten zehn Jahren keine Schulform mehr in Frage zu stellen.