Düsseldorf. “Massenhaftes Grundschulsterben“ befürchtet die CDU in Nordrhein-Westfalen. Nach Ansicht des CDU-Schulexperten Klaus Kaiser schaffen viele Schulen gerade im dörflichen Bereich die Mindestklassengröße von 18 Schülern nicht mehr.
In NRW droht aus Sicht der CDU-Opposition ein „massenhaftes Grundschulsterben“. Immer häufiger würden Träger kleiner Grundschulen mit sinkender Schülerzahl vom Land zu „schulorganisatorischen Maßnahmen“ aufgefordert und der Bestand kleiner Grundschulstandorte infrage gestellt, sagte CDU-Schulexperte Klaus Kaiser gegenüber der WAZ-Mediengruppe. „Es mehren sich Klagen über eine rigide Politik des Landes gegenüber kleineren Grundschulen.“
In einem Erlass vom 30. März 2011 hatte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) die kommunalen Träger an die Pflicht zur Einhaltung der Mindestgrößen gemahnt. Danach müssen Grundschulen mindestens zweizügig sein und durchschnittlich jeweils 24 Schüler je Klasse aufweisen.
Daneben sind aber weiter einzügige Grundschulen als Teilstandorte eines Verbundes möglich. Die Bedingung: Jeder Standort muss vier Klassen mit jeweils 18 Schülern aufweisen. Das Ministerium erklärte, dass NRW die Vorgaben für Klassengrößen nicht verändert habe.
Nach Angaben Kaisers ist die Durchsetzung des Erlasses unerreichbar, weil viele Grundschulen vor allem im dörflichen Bereich bereits die Mindestklassengröße von 18 Schülern nicht mehr schaffen. Die CDU fordert deshalb eine Senkung der Mindestgröße auf 15 Schüler pro Klasse. In Bayern könnten Klassen bereits mit 13 Schülern gebildet werden.