Kabul. . Bei einem Luftangriff der Nato sind im Südwesten von Afghanistan 14 Frauen und Kinder getötet worden. Das sagte der Sprecher der Provinzregierung am Sonntag. Ziel des Angriffs waren Aufständische gewesen.
Bei einem Nato-Luftangriff in Afghanistan sind nach Behördenangaben zwölf Kinder getötet worden. Auch zwei Frauen seien in dem nächtlichen Bombardement gestorben. Es ist einer der schwersten Zwischenfälle bei Angriffen der internationalen Truppen seit Monaten.
Die von der Nato geführten ISAF-Truppen waren in der Taliban-Hochburg Helmand um Unterstützung aus der Luft gebeten worden, nachdem US-Soldaten unter Beschuss von Aufständischen geraten waren. Die ISAF-Kampfjets hätten dann zwei Wohnhäuser von Zivilisten ins Visier genommen, teilte der Gouverneur der Provinz Helmand am Sonntag mit. Bei dem Angriff seien sechs weitere Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder. Die ISAF erklärte, den Berichten werde nachgegangen.
„Mein Haus wurde mitten in der Nacht bombardiert und meine Kinder wurden getötet“, sagte ein Angehöriger. „Die Taliban waren weit von meinem Haus entfernt, warum wurde es bombardiert?“ Trauernde Männer hielten die in blutige Tücher gehüllten Leichen von Kleinkindern in ihren Armen, bevor sie sie auf der Ladefläche eines Lasters in die Provinzhauptstadt brachten. Anwohner und örtliche Behörden berichteten, der Vorfall habe sich in der Nacht zum Samstag ereignet. In Afghanistan wächst der Zorn über den Tod von Zivilisten bei Luftangriffen der ausländischen Truppen.
Bei einem Selbstmordattentat in Nordafghanistan sind am Samstag zwei Bundeswehr-Soldaten getötet worden. Drei weitere wurden verletzt. (rtr)