Tripolis. . Libysche Rebellen melden einen weiteren Erfolg: Nach eigenen Angaben haben sie den Flughafen von Misrata eingenommen. Auch im Westen der Stadt dringen sie demnach immer weiter vor.
Die libyschen Rebellen haben nach eigenen Angaben den Flughafen der belagerten Stadt Misrata erobert und die Truppen von Machthaber Muammar al Gaddafi weiter zurückgedrängt. Die Regierungstruppen hätten Waffen und Munition zurücklassen müssen, als sie die Kontrolle über den Flughafen verloren, erklärte einer der Rebellen, Abdel Salam, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP.
In den zwei Tage andauernden Kämpfen um den Flughafen seien fünf Rebellen getötet und 105 weitere verletzt worden, sagte Salem. Neben den Kämpfen um den südlich der Stadt gelegenen Flughafen versuchen die Rebellen auch im Westen Misratas in Richtung der Stadt Slitan vorzustoßen.
Ban Ki Moon ruft zu Waffenstillstand auf
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief unterdessen zu einem „sofortigen und überprüfbaren Waffenstillstand“ in Libyen auf. Für Hilfsorganisationen forderte er am Mittwoch in Genf zudem ungehinderten Zugang in die Kampfgebiete.
Ban sagte, er habe am Dienstagabend mit dem libyschen Ministerpräsidenten Al-Bagdadi Ali al-Mahmudi telefoniert. Der habe zugesagt, einen UN-Sondergesandten in Tripolis zu empfangen, der „Verhandlungen für eine friedliche Lösung des Konflikts und ungehinderten Zugang für Mitarbeiter humanitärer Organisationen“ führen solle.
Die Aufstände in Nordafrika und der arabischen Welt seien eine seltene, aber auch fragile Chance, Demokratie und Menschenrechte zu fördern, sagte Ban weiter.
Beistand für Flüchtlingsboote gefordert
Der UN-Generalsekretär rief die vor der libyschen Küste patrouillierenden Schiffe europäischer Staaten auf, Flüchtlingstragödien auf See zu verhindern. Er verwies auf den Untergang eines überfüllten Schiffs in Sichtweite von Tripolis, bei dem möglicherweise 600 Menschen umgekommen sind. „Ich bin beunruhigt über Berichte dass Menschen, die vor den Kämpfen fliehen, ihr Leben auf See verlieren“, sagte Ban. „Ich bitte die Patrouillenboote im Mittelmeer, nicht auf Notrufsignale zu warten, um Hilfe anzubieten. Jedes Boot, das Libyen verlässt, sollte als des Beistands und Schutzes bedürftig betrachtet werden.“
Die EU will ein Büro in der libyschen Rebellenhochburg Bengasi einrichten, um Zivilbevölkerung und Übergangsrat besser unterstützen zu können. Das kündigte EU-Außenpolitikchefin Catherine Ashton im EU-Parlament in Straßburg an. Der Übergangsrat benötige Hilfe beim Bildungswesen, beim Gesundheitssystem und bei der Sicherung der Grenzen. (dapd)