Düsseldorf. . Mit einem modernisierten Ausbildungsprogramm wirbt Nordrhein-Westfalen um neue Lehrer. Allein im laufenden Jahr sollen „insgesamt 9.000 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter ihre schulpraktische Ausbildung beginnen“, kündigte Schulministerin Löhrmann an.

Mit einem modernisierten Ausbildungsprogramm wirbt Nordrhein-Westfalen um neue Lehrer. „Wir brauchen neue, viele und vor allem gute Lehrer“, sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Montag in Düsseldorf. Sie warb für die Laufbahn als Lehrer, weil es ein „anstrengender, aber wunderbarer Beruf“ sei.

Allein im laufenden Jahr sollen „insgesamt 9.000 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter ihre schulpraktische Ausbildung beginnen“, kündigte Löhrmann an. Das Land erhöhe die Zahl der Anwärter damit um 1.100.

Kürzere Ausbildung

Die Ausbildung der Lehrer wird ab dem 1. November von 24 auf 18 Monate reduziert. Pläne der CDU/FDP-Vorgängerregierung, sogar auf eine Ausbildungsdauer von zwölf Monaten zu gehen, habe die rot-grüne Landesregierung verworfen, sagte die Schulministerin.

„Die einhellige Rückmeldung aus den Seminaren war, dass 18 Monate in Verbindung mit der inhaltlichen Neuausrichtung ein angemessener und vernünftiger Zeitraum sind“, fügte Löhrmann hinzu.

Die FDP kündigte eine konstruktive Begleitung der 2009 von Schwarz-Gelb eingeleiteten Reform an. „Besonders die erweiterten Praxisanteile im Lehramtsstudium werden die Lehrerinnen und Lehrer frühzeitig und umfassend auf ihre zukünftigen Aufgaben in den Schulen vorbereiten“, sagte die Bildungsexpertin der FDP-Landtagsfraktion, Ingrid Pieper-von Heiden.

Neuer Vorbereitungsdienst

Der neue Vorbereitungsdienst soll durch ein neues und landesweit verbindliches Kerncurriculum die Vergleichbarkeit und die Qualität der Lehrerausbildung sichern. Neu ist ein „Coaching“: Jeder Referendar erhält eine auf die eigene Person bezogene Beratung, deren Ergebnisse nicht benotet werden.

Am Ende des neuen Vorbereitungsdienstes steht wie bisher die Staatsprüfung. Mit der Umstellung des Studiums auf Bachelor und Master müssen die Lehramtsanwärter künftig schon während ihres Studiums mit einer Bachelorarbeit und einer Masterarbeit ihre wissenschaftlichen Kompetenzen nachweisen.

Inhaltlich strebt die Ministerin ein neues „Leitbild“ für die Lehrkräfte an. Lehrer sollen weniger „Einzelkämpfer“, sondern Teamspieler sein. Interessierte können sich im Internet bewerben. (dapd)