Berlin. . Babak Khalatbari, oberster Repräsentant der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), in der Hauptstadt Islamabad, hätte den USA geraten, bin Laden von pakistanischen Sicherheitsbehörden festnehmen zu lassen.

Von der Stimmung nach den traditionellen Gebeten am kommenden Freitag wird abzulesen sein, wie die Tötung von El Kaida-Chef Osama bin Laden durch ein US-Spezialkommando bei den Muslimen Pakistans auf­genommen worden ist.

Diese Einschätzung vertritt Babak Khalatbari, oberster Repräsentant der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), in der Hauptstadt Islamabad. „Es wird darauf ankommen, ob und wie der Einsatz der USA in den Moscheen thematisiert wird“, sagte der in ­Witten geborene Politikwissenschaftler DerWesten.

Aus Khalatbaris Sicht wären die USA besser beraten gewesen, bin Laden von pakistanischen Sicherheitsbehörden festsetzen zu lassen: „Im Zweifelsfall hätten dann Muslime Muslime getötet.“

Umgang mit Leichnahm birgt Brisanz

Für den erfahrenen Afghanistan- und Pakistan-Experten birgt die Art und Weise, wie mit dem Leichnam bin Ladens umgegangen wurde, eine ­mindestens genauso hohe ­Brisanz wie die Liquidierung des Terroristenführers an sich. „Wenn ein Muslim auf dem Land stirbt, muss er auch dort beerdigt werden. Die Bestattung auf See könnte für viel Unmut sorgen.“

Insgesamt macht Khalatbari in der Hauptstadt Islamabad derzeit eine noch angespanntere Atmosphäre als sonst aus. In der mit Dutzenden Straßensperren und Kontrollpunkten gesicherten Stadt könne man sich wegen der hohen Militär- und Polizeipräsenz „nur noch sehr schwer bewegen“.

Mit größeren Vergeltungsaktionen von El-Kaida-­Gruppen sei darum vorläufig nicht zu rechnen. Die Funktionäre der Terror-Organisation wüssten nach dem Einsatz gegen bin Laden, dass sie „gefährlich leben“.