Berlin. . Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich nach den Krawallen in Berlin und Hamburg entsetzt gezeigt über die Gewaltbereitschaft der Linksautonomen. „Hier waren Tausende Vermummte unterwegs mit dem klaren Ziel, zu verletzen und zu zerstören.“
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich nach den Krawallen in Berlin und Hamburg entsetzt gezeigt über die Gewaltbereitschaft der Linksautonomen. Dieses Gewaltpotenzial könne auch nicht mehr mit dem Hinweis auf eine überwiegende Mehrheit friedlicher Demonstranten „kleingeredet“ werden, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut am Montag in Berlin. Auch hier zeigten zu viele Sympathien mit den Gewalttätern.
Was in den vergangenen Nächten abgelaufen sei, habe mit Demonstrationsfreiheit nichts zu tun, monierte Witthaut. „Hier waren Tausende Vermummte unterwegs mit dem klaren Ziel, zu verletzen und zu zerstören.“ Der Umsicht und der professionellen Einsatztaktik der Polizei sei es zu verdanken, dass nicht eine größere Anzahl von Verletzten zu beklagen ist. Dafür hätten auch die konsequenten Festnahmen der Polizei gesorgt.
Nach Ansicht des Gewerkschafters hat offensichtlich auch die harte Linie der Berliner Justiz gegenüber Gewalttätern Wirkung gezeigt: „Wir hoffen, dass es bei dieser geradlinigen Haltung auch weiterhin bleibt.“ Gleichzeitig fordert der GdP-Vorsitzende dazu auf, Parteien und politischen Organisationen, die sich nicht nachdrücklich von der Straßengewalt distanzieren, jegliche - auch finanzielle - Unterstützung zu entziehen.
Polizei spricht von „weitgehend friedlichem“ Verlauf
In Berlin war es am Sonntagabend im Stadtteil Neukölln zu Randale gekommen. Laut Polizei blieb es in der Bundeshauptstadt im Vergleich früheren Jahren aber „weitgehend friedlich“. Nach der vorzeitigen Beendigung einer Demonstration bewarfen Linksautonome die Polizisten am Neuköllner Hermannplatz mit Steinen und Flaschen. Durch konsequentes Einschreiten konnte die Polizei die Lage aber schnell beruhigen. An dem Aufmarsch nahm auch die ehemalige RAF-Terroristin Inge Viett teil.
Der Berliner Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele hat laut „Berliner Morgenpost“ die Randale als „Schönheitsfehler“ bei der Protestveranstaltung bezeichnet. Die Berliner FDP-Fraktion warf ihm daraufhin am Montag Verharmlosung linker Gewalt vor. Ströbele war bereits Anfang Februar in die Kritik geraten, weil er die Räumung eines linksautonomen Wohn- und Kulturprojektes in der Liebigstraße 14 bedauert hatte.
Befürchtete Krawalle in Hamburg blieben aus
In Hamburg blieben die befürchteten schweren Ausschreitungen rund um den 1. Mai aus. Nach einer Demonstration für den Erhalt des Autonomentreffs „Rote Flora“ kam es am Sonntag lediglich zu einzelnen Rangeleien zwischen den Protestlern und der Polizei. In Berlin und Hamburg waren am 1. Mai insgesamt 8.000 Polizisten im Einsatz. (dapd)