Washington. .

US-Präsident Barack Obama baut seinen engsten Kriegsrat um. Ein Knochenjob wartet dabei vor allem auf Leon Panetta. Obama wird den in Kürze 73-jährigen Chef des US-Geheimdienstes CIA als neuen Verteidigungsminister benennen. Panetta soll den amtsmüden Robert Gates ablösen, der sein Amt schon unter George W. Bush ausgeübt hatte.

Gates’ Rückzug ist keine Überraschung und hängt nicht zusammen mit dessen Widerständen gegen ein militärisches Engagement der USA in Libyen. Er hatte schon vor längerer Zeit angekündigt, im Verlauf dieses Jahres den stressigen Job nach gut vier Jahren abgeben zu wollen.

Panetta muss nicht nur den Ende 2011 beginnenden Rück­­zug der US-Truppen aus Afghanistan managen. Seine Hauptaufgabe wird darin bestehen, Amerikas Rüstungsetat drastisch zu kürzen. Milliarden von Dollar muss das Pentagon sparen. Dem früheren Ob­mann in der einflussreichen Finanzkommission des Kongresses wird zugetraut, die Budget-Kürzungen auch ge­gen Widerstände im eigenen Apparat durchzusetzen.

Held des Irak-Kriegs

Auf den freien Stuhl des CIA-Chefs wird wiederum Amerikas wichtigster General rücken: der bisherige Oberbefehlshaber der Internationalen-Afghanistantruppe ISAF, David Petraeus. Der 58-Jährige hatte das Kommando erst im letzten Sommer übernommen, nachdem sich sein Vorgänger, Stanley McChrystal, in einem Interview abschätzig über die Obama-Regierung geäußert hatte. Nachfolger der ISAF-Truppen soll Generalleutnant John Allen werden.

Petraeus genießt in den USA hohes Ansehen. Er gilt als Held des Irak-Kriegs. Die Strategie des Vier-Sterne-Generals trug wesentlich dazu bei, die ausufernde Anarchie auf Iraks Straßen einzudämmen. Petraeus waren auch Ambitionen nachgesagt worden, eine Kandidatur für die nächste Präsidentschaft zu erwägen.

Panetta, dessen Berufung an die Spitze der CIA seinerzeit noch als große Überraschung galt, und Petraeus genießen in beiden politischen Lagern in den USA hohes Ansehen. Die Wechsel sollen im Sommer über die Bühne gehen.