Essen. . Zu Ostern haben ka­tholische und evangelische Geistliche klare politische Bot­schaften ausgesandt und dabei auch mit deutlichen Worten vor den Gefahren der Atomkraft gewarnt.

Zu Ostern haben ka­tholische und evangelische Geistliche klare politische Bot­schaften ausgesandt und dabei auch mit deutlichen Worten vor den Gefahren der Atomkraft gewarnt.

Papst Be­nedikt XVI. forderte in seiner Osterbotschaft ein Ende der Kämpfe in Libyen. Er rief zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts auf. „Im Himmel ist Frieden und Freude, aber leider ist das nicht so auf Erden“, sagte er vor Zehntausenden Pilgern auf dem Petersplatz in Rom. Zu den Protestbewegungen in Nordafrika und im Nahen Osten sagte er, er hoffe, dass alle Bürger – vor allem junge Leute – „für das gemeinsame Wohl zusammenarbeiten um eine Gesellschaft zu bauen, in der Armut besiegt ist und jedes politische Angebot vom Respekt der menschlichen Person inspiriert ist“. Indirekt kritisierte er die Europäer indem er sie aufrief, die Flüchtlinge aus Nordafrika mit offenen Armen aufzunehmen.

Klar politisch bezog auch der Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, Stellung in seiner Predigt. Die Botschaft von Ostern helfe, sagte er, angesichts des „Super Gaus“ in Japan die Ereignisse nüchtern einzuschätzen und daran zu arbeiten, dass sie in Zukunft verhindert oder zu­mindest abgemildert werden. Er begrüßte „dass auch in unserem Land umgedacht wird in Sachen Zukunft der Energieversorgung“. Die Menschen müssten aber „ein anderes Le­ben führen“, wenn sie den Aus­stieg aus der Atomkraft ernst meinten. In einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt forderte er die Bürger auf, Ökostrom zu beziehen, um den Ausstieg aus der Atomkraft voranzutreiben.

Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bi­schofskonferenz, Robert Zol­litsch, gab zum Fest der Auferstehung einen Anstoß zum Umdenken in der Kirche wie in der Politik. „Visionen werden selten umgesetzt, wenn sich Milieus, Parteien und Glaubensgemeinschaften in sich verkapseln“, gab er zu be­denken. Dies gelte auch angesichts der Katastrophe von Fu­kushima „mehr denn je, überall in unserer Gesellschaft“.

Und Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck befand im Essener Dom: „Atomenergie ist auf Dauer nicht vertretbar.“ Ihre Gefährdungen und Belastungen für die nachfolgenden Ge­nerationen verhinderten Le­ben.