Berlin. .

Wochenlang haben sie gestritten und sich gegenseitig schlecht gemacht. Doch jetzt will die Führung der Linken nicht mehr böse übereinander reden, Ostern als Zeit zur Besinnung nutzen und sich wieder der Sacharbeit widmen.

Zu diesem Ergebnis ist der Parteivorstand auf einer mehrstündigen Krisensitzung am Mittwoch in Berlin gekommen. Die Personaldebatte sei „äußerst schädlich“ für die Partei und deren weitere Entwicklung gewesen, sagte der Vorsitzende Klaus Ernst.

Die bisherigen Appelle zur Geschlossenheit hatten bei der Linken nur wenig Erfolg. Dieses Mal jedoch, so Ernst, seien sich alle einig gewesen, dass es ein ,Weiter so’ nicht geben dürfe. Nach den jüngsten Wahlschlappen ist die Kritik an der Parteiführung und deren Kurs immer massiver geworden.

Am Wochenende brachte Ernst das Fass zum Überlaufen mit einer Parteitagsrede, in der er ankündigte, er wolle die innerparteilichen Querelen nicht länger hinnehmen. Schatzmeister Raju Sharma forderte ihn daraufhin auf, sich konkret zu äußern oder „die Klappe“ zu halten – und kassierte dafür seinerseits Rücktrittsforderungen.

Schwierige Situation

Gestern bemühten sich die Beteiligten um ein Ende der Debatte. Sharma bedauere die Formulierung gegenüber Ernst, die als verletzend empfunden worden sei, sagte ­Co-Chefin Gesine Lötzsch und sprach von einer „schwierigen Situation“ für die Partei. Nun müsse man wieder zu einer vernünftigen Arbeits- atmos­phäre kommen. Ein Rücktritt des gesamten Parteivorstandes habe gestern nicht ernsthaft zur Debatte gestanden, sagte Ernst.

Anstatt zu streiten, will sich die Linke mit Blick auf die Landtagswahlen in Bremen nun wieder stärker inhaltlich profilieren. Zudem steht im 2011 Oktober der Programmparteitag an, der vorbereitet sein will.