Viele Pflegefälle verbinden mit einer ­menschenwürdigen Versorgung, dass sie zu Hause bleiben können. Ohne eine Billigkraft aus dem Ausland ist das finanziell oft nicht machbar.

Daher ist es ungerecht, die Betroffenen zu kriminalisieren. Union und FDP gehen den richtigen Weg, wenn sie den Einsatz von Haushaltshilfen aus Nicht-EU-Staaten genehmigen wollen.

Paradoxerweise dürfte die Arbeitnehmerfreizügigkeit dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Personal aus Nicht-EU-Staaten steigen wird. Denn wenn ab Mai Polen, Tschechen und Slowaken regulär bei uns arbeiten können, dürften sie sich besser bezahlte Jobs suchen als in der Pflege.

Die Legalisierung von Haushaltskräften ist aber nur ein kleiner Teil der anstehenden Reform. Um den Notstand zu beheben, muss die Koalition den Pflege­beruf attraktiver machen. Über höhere Löhne, bessere Aufstiegschancen und weniger Bürokratie. Nur so kann sie den Fachkräftemangel in der Pflege bekämpfen.

Die Haushaltshilfen spielen hierbei keine Rolle, weil sie nur Hilfsdienste in der Pflege verrichten ­dürfen. Für die Versorgung zu Hause und die damit als menschenwürdig verbundene ­Pflege sind sie dennoch unerlässlich.