Essen/Hamburg. . Der „Mann mit der Maske“ ist gefasst: Der 40-jährige Pädagoge aus Hamburg hat drei Morde an Jungen gestanden. Er hatte sie aus Schullandheimen und Zeltlagern entführt und später getötet.

Die Hamburger Polizei hat einen der schlimmsten deutschen Serienmörder der letzten Jahrzehnte gefasst. Der „Mann mit der Maske“ steht unter dem dringenden ­Verdacht, im Jahr 2001 den damals neunjährigen Dennis K. und zuvor vier weitere kleine Jungen aus Schullandheimen und Zeltlagern entführt und später getötet zu haben. Weitere 40 Kinder soll er sexuell missbraucht haben.

Drei Morde hat der 40-jäh­rige Pädagoge bereits gestanden, wie die Ermittler am ­Freitag bei einer Pressekonferenz im niedersächsischen Verden bestätigten. Der Mann habe „exklusives Täterwissen“ präsentiert.

Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen gebürtigen Bremer, der allerdings seit mittlerweile zehn Jahren in Hamburg lebt. Der ehemalige Lehramtsanwärter sei in der Erwachsenenbildung und auch als Jugendbetreuer tätig gewesen, sagte Martin Erftenbeck, Leiter der SOKO Dennis. Er sei bereits 2007 ins Visier der Polizei geraten, weil er als Sexualtäter bekannt war. Damals habe sich der Verdacht allerdings nicht erhärtet.

Parallelen zu vier weitern Morden

Der Fall Dennis K. hatte 2001 bundesweit für Aufsehen gesorgt. Der Neunjährige aus Osterholz-Scharmbeck war während einer Klassenfahrt am 5. September 2001 nachts aus dem Schullandheim Wulsbüttel (Kreis Cuxhaven) verschwunden. 14 Tage später wurde er in der Nähe von Kirchtimke im Kreis Rotenburg von Pilzsammlern ermordet aufgefunden.

Im Zuge der Ermittlungen entdeckte die Polizei Parallelen zu vier ­Morden an kleinen Jungen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden und ging fortan davon aus, nach einem Serientäter zu fahnden.

Erinnerung nach Jahren

Zehn Jahre ohne Erfolg. Auch deshalb hatte die Sonderkommission im Februar einen neuen Fahndungsaufruf gestartet, auf den mehr als 1000 Hinweise eingegangen waren. Darunter auch der eines früheren Missbrauchsopfers des Tatverdächtigen: Er hatte sich daran erinnert, dass ihn mehrere Monate vor dem Missbrauch im eigenen Haus ein Betreuer einer Ferienfreizeit in auffälliger Weise über seine Wohnsituation ausgefragt hatte. Der Betreuer war der jetzt verhaftete Pädagoge.