Essen. . Ruhrgebietsstädte gehen auf Konfrontationskurs zum Energieriesen RWE. Der Essener SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Hempelmann fordert sogar den baldigen Rücktritt von Konzernchef Jürgen Großmann.
Ruhrgebietsstädte gehen auf Konfrontationskurs zum Energieriesen RWE. Der Essener SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Hempelmann fordert sogar den baldigen Rücktritt von Konzernchef Jürgen Großmann.
Anlass für die Protestwelle ist die RWE-Klage gegen die von der Bundesregierung verfügte Abschaltung des Atomkraftwerks in Biblis. Die drei anderen Atomkonzerne Eon, EnBW und Vattenfall, die nach dem Unglück von Fukushima ebenfalls Meiler vom Netz nehmen mussten, verzichten auf Rechtsmittel.
Zorn aus Revierstädten
Die RWE-Klage erzürnt die Ruhrgebietsstädte. Gegen die Stimmen der CDU verabschiedete der Rat der Stadt Mülheim eine Resolution, in der er Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (SPD) auffordert, in ihrer Eigenschaft als RWE-Aufseherin im Aufsichtsrat die Rücknahme der Klage zu beantragen. Die Politikerin kündigte an, sich dafür einzusetzen. Ähnliche Aufforderungen an ihre Vertreter im RWE-Aufsichtsrat gibt es aus Essen und Dortmund.
Der Essener Bundestagsabgeordnete Rolf Hempelmann fordert sogar personelle Konsequenzen bei RWE und die Ablösung von Vorstandschef Großmann, dessen Vertrag noch bis Mitte 2012 läuft: „Sinnvoller wäre es, wenn sich gerade ein Traditionskonzern wie RWE an die Spitze einer Energiewende stellen würde.“
Großmanns Ablösung fordert indirekt auch der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Eiskirch: „RWE hat offenbar kein Energiekonzept für die Zukunft. Der Aufsichtsrat muss sich Gedanken machen, ob das Personal zur Strategie passt.“