Berlin. . Das Verteidigungsministerium hat die Feldpostaffäre der Bundeswehr für beendet erklärt. Bundeswehr-Soldaten hatten sich darüber beschwert, dass ihre Post aus Afghanistan geöffnet worden sei. Das Ministerium spricht von Einzelfällen.

Für das Verteidigungsministerium ist die Feldpostaffäre der Bundeswehr „im Prinzip erledigt“. Umfangreiche Prüfungen hätten ergeben, dass es „kein systematisches Öffnen“ von Briefen gegeben habe, erklärte ein Sprecher am Freitag in Berlin.

Es habe sich um Einzelfälle gehandelt, sagte der Sprecher. Die Bundeswehr sehe keine Anhaltspunkte für Verbesserungen im Verfahren. Ein Fehlverhalten von Mitarbeitern gebe es offensichtlich nicht, sagte der Sprecher, verwies aber ausdrücklich darauf, dass die Staatsanwaltschaft Darmstadt in der Sache gegen Unbekannt ermittelt.

Klagen von Bundeswehrsoldaten

Wie die „Berliner Zeitung“ unter Berufung auf eine Stellungnahme des Verteidigungsministeriums vom 5. April berichtete, geht das Ministerium davon aus, dass es in der Regel die Absender selbst waren, die Feldpostsendungen unsachgemäß verschlossen oder Paketinhalte unzureichend verpackt haben. Jene Fälle, in denen Feldpostbriefe tatsächlich verloren ging, seien nicht mehr nachvollziehbar. Das Ministerium sehe keine Möglichkeiten mehr, das Problem zu untersuchen, deswegen würden auch keine weiteren Maßnahmen eingeleitet.

Anfang des Jahres hatten Klagen von Bundeswehr-Soldaten an den Wehrbeauftragten des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), für Aufregung gesorgt. Demnach sollten Dutzende von Briefe auf dem Weg von Afghanistan nach Deutschland geöffnet und einige entwendet worden sein. (dapd)