Essen/Berlin. Nach dem Westerwelle-Rückzug liebäugeln die Liberalen mit SPD und Grünen. Es gebe Gesprächsfäden, betont Generalsekretär Lindner im WAZ-Interview. Doch SPD-Chef Gabriel lehnt eine Zusammenarbeit mit der FDP ab.
FDP-Generalsekretär Christian Lindner betonte im WAZ-Interview, es gebe Gesprächsfäden mit den Grünen und der SPD. Das sei aber „keine Offerte“. So wie SPD und Grüne auf Distanz zur Agenda 2010 gingen, so „entfernen sie sich auch von uns“. Lindner: „Wir machen Koalitionen von Gemeinsamkeiten in der Sache abhängig“.
Gabriel geißelt „marktradikalen Kurs“ der FDP
Gabriel betonte dagegen im WAZ-Gespräch, er könne sich „derzeit keine Annäherung zwischen SPD und FDP vorstellen“. Zur Bundestagswahl 2013 sehe er „keine Chance, dass die FDP ein Partner für die Sozialdemokraten sein könnte“.
Der „Mini-Wechsel“ an der Parteispitze werde der FDP nicht viel helfen, so der SPD-Chef: „Die Partei hat sich in den letzten Jahren auf einen marktradikalen, illiberalen Kurs verengt. Diese Entwicklung haben auch Philipp Rösler, Christian Lindner und Daniel Bahr mitzuverantworten. Alle drei haben die Politik der letzten 18 Monate ja mit vorangetrieben: Steuersenkungen für die Hotellobby, Steuersenkungen für Besserverdienende und lange Laufzeiten für die Atomwirtschaft. An diesem Politikverständnis soll sich offenbar nichts ändern.“
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