Stuttgart. .

Die Deutsche Bahn AG und die Stadt Stuttgart haben offenbar mögliche Ausstiegsszenarien aus dem Milliardenprojekt „Stuttgart 21“ diskutiert. Das meldet die Stuttgarter Zeitung.

Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer und Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) sollen laut einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ darüber gesprochen haben, ob die Stadt auf Zinsen in Höhe von 285 Millionen Euro verzichten würde. Diese stünden ihr laut Finanzierungsvertrag bei einem Abbruch des Projektes zu.

Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte Ende 2009 angekündigt, die „Sollbruchstelle“ für die Bahn und alle Partner sei eine Kostensteigerung auf 4,5 Milliarden Euro. Die bisherige Planung von „Stuttgart 21“ sieht derzeit Kosten von 4,1 Milliarden Euro vor.

Mögliche Mehrkosten

Bei der Bilanzpressekonferenz der Bahn am Donnerstag in Berlin hatte jedoch Kefer die Existenz eines Briefes bestätigt, in dem vor möglichen Mehrkosten gewarnt wird. In dem Schreiben habe der „Stuttgart 21“-Projektleiter Hany Azer kurz vor der Landtagswahl die Bahn darauf hingewiesen, dass geplante Einsparungen in Höhe von 900 Millionen Euro wohl nicht in vollem Umfang realisierbar seien.

Ein Sprecher der Stadt wollte sich zum dem Gespräch zwischen Kefer und Schuster nicht äußern. Der Brief von Projektleiter Azer an die Bahn sei für die Stadt nicht relevant. Dort gehe man davon aus, dass die Projektpartner ihre Verträge erfüllten.

Unterdessen berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“, dass sich der Sprecher des Bauprojekts, Udo Andriof, Ende April von seinem Posten zurückziehen werde. „Ich habe meinen Teil der Unterstützung für diese Projekte geleistet“, sagte Andriof dem Blatt. Der zweite Sprecher, Wolfgang Dietrich, werde die Aufgabe zunächst alleine ausüben. (dapd)