Essen. . Auch in Deutschland soll es bald Wechselkennzeichen für Autos geben. Der Petitionsausschuss des Bundestages stimmte mehrheitlich dafür. Die Regierung bereitet eine Gesetzesänderung vor.
Bis zu drei Autos, aber nur ein Nummernschild: Was in Österreich heute schon möglich ist, soll es bald auch in Deutschland geben. Die Chancen für die Einführung des so genannten „Wechselkennzeichens“ steigen. Die Bundesregierung möchte es einführen, vielleicht schon im Sommer.
Gestern stimmte der Petitionsausschuss des Bundestages für das Wechselkennzeichen. SPD und Grüne waren allerdings dagegen. Die Grünen glauben, ein Nummernschild zum Wechseln animiere die Bürger zum Kauf von Zweit- oder Drittwagen, es wirke also umweltschädlich. Die SPD wollte nur Elektroautos begünstigen.
Die Befürworter argumentieren, dass die vereinfachte Zulassung mehrerer Fahrzeuge Bürokratie abbaue. Außerdem könnten zum Beispiel Familien mit Kindern, die bei gemeinsamen Fahrten auf ein großes Auto angewiesen seien, auf anderen Strecken ein kleines, umweltfreundliches Fahrzeug nutzen. Natürlich würde auch die Autoindustrie von der Einführung des Wechselkennzeichens profitieren. Der ADAC macht sich schon lange dafür stark.
Das Bundesverkehrsministerium sagt auf Nachfrage: „Das deutsche Wechselkennzeichen soll sich am österreichischen Vorbild orientieren. Dort ist es möglich, bis zu drei Fahrzeuge einer Klasse unter einem Kennzeichen zuzulassen.“ Steuer und Versicherung werden nur für das größere Fahrzeug fällig. Problematisch ist, dass Autos ohne Nummernschild nicht einfach so auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt werden können.
Für eine Einführung müsste unter anderem die Zulassungsverordnung geändert werden. Auf einen Termin möchte sich das Ministerium nicht festlegen. „Die Abstimmungen laufen noch“, heißt es dort. laut Petitionsausschuss möchte die bundesregierung das Wechselkennzeichen „bis Mitte dieses Jahres“ einführen.