Bonn. Nach dem Rückzug von Helmut Kohl aus der Stiftung seiner verstorbenen Frau gibt es noch mehr kritische Stimmen: Das ZNS-Mitglied Michaela Noll greift die Führung und die Stiftungsstruktur an. Kohl hatte aus Protest seinen Ehrenvorsitz niedergelegt.
Nach dem Rückzug von Altkanzler Helmut Kohl (CDU) aus der von seiner verstorbenen Ehefrau Hannelore gegründeten Stiftung ZNS kommt einem Zeitungsbericht zufolge auch aus den eigenen Reihen Kritik an der Organisation. «Für uns war nicht immer nachvollziehbar, wohin das Geld ging», sagte die CDU-Abgeordnete und Präsidentin des Förderkreises ZNS Langenfeld, Michaela Noll, der «Bild"-Zeitung vom Donnerstag. Deshalb habe der Förderkreis sich entschlossen, «Teile der Summe einzubehalten und vor Ort im Wahlkreis einzusetzen». Es stelle sich die Frage, ob die heutige Form der Stiftung der «ursprünglichen Idee gerecht wird», sagte Noll dem Blatt.
Noll zeigte Verständnis für die Vorschläge Kohls für eine Satzungsänderung. «Wir möchten, dass der Altkanzler zur Stiftung zurückkehrt und weiter für den Stiftungsgedanken steht», sagte sie laut «Bild».
Kohl hatte sich am Mittwoch aus der Stiftung zurückgezogen, weil er in der aktuellen Struktur den Willen seiner verstorbenen Frau nicht mehr gesichert sehe. Kohl war Ehrenvorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, die sich um Unfallopfer mit Schädel-Hirn-Verletzungen kümmert. Hannelore Kohl hatte das Kuratorium ZNS (Zentrales Nervensystem) 1983 gegründet und war bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 dessen Präsidentin.