Essen. Der 700 Millionen Euro teuren Volkszählung „Zensus 2011“ droht ein Fehlstart. Nach WAZ-Informationen hat nur die Hälfte der neun Millionen Haus- und Grundeigentümer, die in der ersten Runde Fragen zum Immobilienbestand beantworten sollten, die Fragebögen zurückgeschickt.
Der 700 Millionen Euro teuren Volkszählung „Zensus 2011“ droht ein Fehlstart. Nach WAZ-Informationen hat nur die Hälfte der neun Millionen Haus- und Grundeigentümer, die in der ersten Runde Fragen zum Immobilienbestand beantworten sollten, die Fragebögen zurückgeschickt. Dabei sind sie per Gesetz dazu verpflichtet. Auch in NRW reagierten gerade 500 000 der eine Million Angeschriebenen. „Wir hätten uns mehr gewünscht“, heißt es im Statistischen Bundesamt. Auf Bußgeld will die Behörde aber zunächst verzichten.
In der Vorrunde ist ein Teil der Grundbesitzer nach der Adresse ihrer Liegenschaft, einem möglichen Verkauf, nach dem dann neuen Eigentümer und der Zahl der Wohnungen gefragt worden.
Offenbar erweist sich das Rückporto als Hindernis, das laut Gesetz die Befragten bezahlen müssen. Allerdings steht eine kostenlose Onlinefassung alternativ zur Verfügung.
Amtsleiter glauben, dass viele Eigentümer den Behördenbrief als Werbung betrachtet und in der Mülltonne entsorgt haben. Im Mai erhalten alle 19 Millionen Haus- und Grundeigentümer Post. Wer dann nicht frankiert antwortet, muss mit Bußgeld rechnen.
Ab 9. Mai interviewen Zensus-Mitarbeiter zudem 7,9 Millionen Menschen bei der „Haushaltsbefragung“. Sie sind verpflichtet, auch zu Migrationshintergrund und Religion Auskunft zu geben.