Rom.. Der italienische Ministerpräsident Berlusconi schaltete sich live in eine Fernsehshow über seinen mutmaßlichen Prostitutionsskandal ein, beschimpfte den Moderator und verglich die Sendung mit einem Bordell.

Neuer Eklat um Silvio Berlusconi: Der italienische Ministerpräsidenten schaltete sich live in eine Fernsehshow über seinen mutmaßlichen Prostitutionsskandal ein, beschimpfte den Moderator und verglich die Sendung mit einem Bordell. Hörbar aufgebracht bezeichnete er in seinem Telefonanruf die Sendung als „ekelhaft“. Einen politischen Verbündeten, der an der Diskussionsrunde teilnahm, forderte er auf, „diesen unglaublichen Fernseh-Puff“ zu verlassen.

Anhänger Berlusconis erklärten am Dienstag, der Regierungschef habe das Recht, sich gegen Anschuldigungen zu verteidigen, die in der Show gegen ihn erhoben worden seien. Seine Kritiker hingegen bezeichneten den Anruf als aggressiv und Zeichen für die zunehmende Verzweiflung Berlusconis. Der Ministerpräsident hat schon häufiger live in Fernsehsendungen angerufen und sich über deren Inhalte beschwert, aber noch nie so heftig wie diesmal.

Die italienische Staatsanwaltschaft hat wegen Prostitutionsvorwürfen Ermittlungen gegen Berlusconi und drei seiner Mitarbeiter eingeleitet. Demnach soll der Ministerpräsident eine damals 17-Jährige für Sex bezahlt und später sein Amt missbraucht haben, um die Beziehung zu verschleiern. Berlusconi wies die Vorwürfe zurück und warf den Staatsanwälten politische Motive für die Ermittlung vor. (ap)